Coburger Verein: „Olympiasiegerin Emmons ist unser Aushängeschild“
In Tschechien ist die Sportschützin Kateřina Emmons nach ihren Medaillengewinnen in Peking seit Tagen in sämtlichen Medien präsent. Doch auch in Deutschland ist man stolz auf ihre jüngsten Erfolge. Denn sie übt ihren Sport im nordbayerischen Coburg aus. Und zwar sehr erfolgreich. Patrick Gschwend hat mit Stefan Schober, einem Vorstandsmitglied ihres Vereins, gesprochen.
Wie haben Sie die Nachricht von den erfolgreichen Wettkämpfen von Kateřina Emmons erfahren und aufgenommen?
„Erfahren haben wir es aus der Liveberichterstattung im Fernsehen. Wir sind natürlich sehr stolz, dass Kateřina nicht nur in ihrer Paradedisziplin, dem Luftgewehrschiessen, in der sie für uns in der ersten Bundesliga antritt, so erfolgreich war, sondern eigentlich nun als Außenseiterin auch im Kleinkaliberwettkampf die Silbermedaille gewonnen hat. Das ist eine tolle Überraschung, und wir sind darauf sehr stolz.“
Haben Sie den Wettkampf live im Fernsehen verfolgen können, und ist vielleicht sogar jemand aus Ihrem Verein vor Ort in Peking?
„Ich konnte nur den Luftgewehrwettkampf am Wochenende live verfolgen. In Peking ist ein Vertreter unseres Vereins, der beim Gewinn der Goldmedaille vor Ort war und auch mit Kateřina sprechen konnte. Ich persönlich hatte noch keinen Kontakt mit ihr. Wir planen aber einen großen Empfang, wenn sie zurückkommt.“
Was bedeutet Kateřina Emmons für Ihren Verein?
„Kateřina ist für uns ein absolutes Aushängeschild. Sie ist von Lesern der hiesigen Tageszeitungen schon mehrfach zur Sportlerin des Jahres gewählt worden. Das zeigt, dass sie hier in Coburg nicht in einem Außenseitersport antritt, sondern, dass ihre Leistungen für die Menschen hier einen hohen Stellenwert haben und auch wahrgenommen werden.“
In Interviews mit tschechischen Medien hat sie angekündigt, dass sie das Gewehr nun an den Nagel hängen will, um eine Familie zu gründen. Ist diese Nachricht auch schon bis zu Ihnen vorgedrungen? Was würde dieser Verlust für Ihren Verein bedeuten?
„Darüber hat sie uns auch informiert. Für die kommende Saison hat sie allerdings zugesagt, noch für uns anzutreten, sofern es ihr möglich ist, denn sie lebt ja in den USA. Wenn sie nun in die Familienplanung eintritt, könnte es natürlich sein, dass das in Zukunft schwierig zu verbinden ist. Für uns bedeutet das natürlich einen Verlust, über den wir zwar traurig aber nicht böse sind.“