Neuer Werbespruch der tschechischen Polizei: Schützen und helfen
Dass es zu wenig Polizisten in Tschechien, ist ein Problem, mit dem sich bisher noch kein Innenminister wirklich Rat wusste. Das Problem wird dabei immer dringender – die Zahl der fehlenden Mitarbeiter im Polizeikorps hat sich im vergangen Jahr verdoppelt. Nun suchen Polizeipräsidium und Innenministerium intensiv nach einer wirklich effektiven Lösung.
Die zweitgrößte Zahl Polizisten in Europa und trotzdem werden noch 5000 weitere gesucht? Minister Langer behauptet, dass zu viele Polizisten mit Aufgaben betraut sind, die eigentlich nicht zu ihren Kerntätigkeiten gehören, aber viel Zeit in Anspruch nehmen: Zulieferung von gerichtlichen Vorladungen, Assistenz bei kleinen Autounfällen, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Bei der Polizei zu arbeiten, ist in Tschechien nicht besonders attraktiv: Niedrige Löhne, aber auch das geringe Ansehen der Truppe in der Öffentlichkeit schrecken Neueinsteiger ab. Ergebnis: Vor einem Jahr fehlten 2000 Frauen und Männer in den Polizeikorps, jetzt sind es bereits 5000.Das soll jetzt aber geändert werden:
„Ziel ist es, für die Arbeit in der Polizei junge Menschen zu gewinnen, die sich als einen der wichtigsten Werte das Motto „Schützen und Helfen“ angeeignet haben“,
sagte Ivan Langer am Montag. Dafür sollen moderne Medien-Tricks eingesetzt werden. Die Zielgruppe: junge Leute um 18 Jahre.„Lass ihn in Ruhe“, sagt ein tapferer Junge im neuen TV-Werbespot der tschechischen Polizei. Er verteidigt in der Klasse seinen schwächeren Mitschüler vor zwei älteren und bösen Jungen. Das Motto lautet: „Pomáhat a chránit“ – „Schützen und Helfen“. Diese Worte wird man sich in Tschechien wohl in Zukunft gut merken können, denn sie werden – nach amerikanischem Vorbild – auch auf den Polizeiautos stehen.
Ob die neue Werbekampagne etwas am Negativtrend ändert, wird sich noch herausstellen. Die Kampagne aus dem vorigen Jahr jedenfalls - sie hieß „Hledám parťáka“, „Ich suche einen Kumpel“ –, hat ihr Ziel nicht erreicht.