Ein Schlachtfest ist kein Fest für Schweine
Ein typisches Bild, das wir etwa vom tschechischen Maler Josef Lada kennen, charakterisiert diese Jahreszeit auf dem Land – ein an den Hinterbeinen aufgehängtes geschlachtetes Schwein – prase, dem ein Fleischer gerade den Bauch aufschneidet. Der Winter, noch bevor mit dem Fasching oder Karneval die Fastenzeit einsetzt, ist nicht nämlich auch die Zeit des Schweinschlachtens – zabijačka und der Schlachtfeste – zabijačkové hody. Wir haben an dieser Stelle versucht, das Schwein – prase für sein Schicksal zumindest ein bisschen zu entschädigen, und machen es zum Thema der heutigen und auch der nächsten Sprachecke.
Als prase beziehungsweise prasátko werden aber auch andere Dinge als das grunzende Tier bezeichnet. Übrigens grunzen heißt chrochtat auf Tschechisch. Lassen wir aber erst einmal den Vergleich des Menschen mit dem Schwein beiseite, dem wir uns in der nächsten Folge unserer Serie zuwenden. Ein Schwein kann man etwa auch beim Tennis machen, und zwar, wenn der Ball beim Aufschlag den oberen Netzrand trifft und auf das Feld des Gegners fällt. Ein Ferkelchen – prasátko ist zudem eine leuchtende Reflexion, die man etwa mit einem Spiegel an die Wand wirft.
Am bekanntesten ist das goldene Ferkelchen – zlaté prasátko, das derjenige, der den ganzen Tag gefastet hat, an Heiligabend erblicken kann. Die Form eines Schweinchens haben oft Spardosen, so dass diese allgemein auch als prasátka bezeichnet werden. Und letztlich bringt das Schweinchen natürlich Glück – prasátko pro štěstí.
Viel Glück und auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!