Zahl der Verkehrstoten in Tschechien 2007 relativ stark gestiegen

Mehr als 1000 Menschen starben im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen in Tschechien. Diese und weitere Zahlen wurden am Dienstag publik, als führende Vertreter der hiesigen Verkehrspolizei in Prag die Bilanz der Unfallstatistik des Jahres 2007 veröffentlichten.

Immer intensiver und hektischer rollt der Verkehr auf Tschechiens Straßen. Und leider auch wieder mit einer gestiegenen Anzahl an Verkehrstoten. Denn im Gegensatz zum Jahr 2006, als man nur 956 Unfallopfer beklagen musste, hat sich die Anzahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr erneut auf über 1000 erhöht. Exakt waren es 1123 Personen, die bei den vorjährigen Verkehrsunfällen im Land ums Leben kamen. Das ist aber immer noch die zweitniedrigste Zahl an Unfällen mit tragischem Ausgang seit der Wende im Jahr 1990.

Unter diese Zahl fallen insbesondere junge Leute, sagte Josef Tesarík von der Dienstdirektion der Verkehrspolizei im Polizeipräsidium am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Prag. „Pkw-Fahrer bis 35 Jahre haben zwei Drittel des Zuwachses der bei Pkw-Unfällen getöteten Personen zu verantworten“, ergänzte Tesarík und gab bekannt, dass Fahrer bis 34 Jahre von Januar bis Dezember 2007 laut Unfallstatistik fast 52 Prozent aller Verkehrsunfälle in Tschechien und ebenso mehr als 51 Prozent der Unfälle mit Todesfolge verursacht haben. Daher müsse man gerade jungen Fahrzeugführern noch viel mehr Aufmerksamkeit schenken und sollte, ähnlich wie in Deutschland, auch hierzulande den Führerschein auf Probe einführen, forderte der Direktor der Verkehrspolizei, Martin Cervícek.

Aufgrund der Neuregelung in der am 1. Juli 2006 eingeführten neuen Straßenverkehrsordnung, dass nur noch Unfälle mit einem Schaden von über 50.000 Kronen (ca. 2.000 Euro) gemeldet werden müssen, hat sich die Zahl der registrierten Unfälle auf knapp 183.000 verringert. Auch bei den Schwerverletzten konnte ein leichter Rückgang verzeichnet werden. Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass der Zuwachs an Verkehrstoten betrüblich ist. Besonders das dritte Quartal, in dem die Tschechen wieder den größten Teil ihres Urlaubs verbrachten, schlug mit 346 Unfallopfern sehr drastisch zu Buche. Und neben dem Urlaub waren es gerade Wochenenden und Feiertage, an denen die Häufigkeit von Unfällen mit Todesfolge bedenklich stieg, weiß Eva Kézrová von der Verkehrsredaktion des Tschechischen Rundfunks:

„Der tragischste Tag war Freitag, der 8. Juni, an dem elf Personen bei Verkehrsunfällen getötet wurden. Aber ebenso traurig verlief der Heilige Abend, an dem acht Menschen nicht mehr zu Hause ankamen.“

Bei den vorjährigen Verkehrsunfällen in Tschechien am häufigsten ums Leben kamen Einwohner des Südmährischen Kreises. Es waren 234 Personen. In Prag hingegen starben die wenigsten – 33 Leute. Betrunkene Fahrer verursachten knapp 7500 Unfälle – fast zehn Prozent mehr als im Jahr 2006. Daher will die tschechische Verkehrspolizei in diesem Jahr verstärkt überprüfen, ob Fahrzeugführer unter Einfluss von Alkohol oder Drogen fahren. Ganz besonders aber wird sie per Radarkontrollen der Unfallursache Nummer eins, der Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit zu Leibe rücken. Wesentlich ruhiger aber dürfte der Straßenverkehr in Tschechien auch 2008 nicht werden.