Es ist angezapft: Budweiser Bierlokal Masné krámy wiedereröffnet
Das verheerende Hochwasser vom Sommer 2002 hatte in Böhmen große materielle Schäden zurückgelassen. Aber nicht nur das, denn so manches Bauwerk schien förmlich den Bach heruntergegangen zu sein. So dachten jedenfalls viele Budweiser, die danach über fünf Jahre auf ihr legendäres Bierlokal Masné krámy verzichten mussten. Am Mittwoch aber wurde auch diese Lücke geschlossen.
Das Bierlokal ist geprägt durch eine lange Halle, die an ein Schiff erinnert. Denn die Sitzecken für die Gäste gleichen Kojen, die insgesamt 178 Plätze bieten. In diesen so genannten Kojen wurde früher Fleisch verkauft. Und deshalb trägt das Gasthaus auch den Namen Masné krámy, was soviel wie Fleischmarkt heißt. Und keinem Geringeren als König Karl IV. ist es zu verdanken, dass der überdachte Fleischmarkt einst entstanden ist. 1364 hatte er nämlich den städtischen Metzgern verboten, ihr Fleisch in Hütten auf dem Markt zu verkaufen. Das heutige Gebäude von Masné krámy geht vermutlich auf das Jahr 1554 zurück. Die neuzeitliche Tradition, aus dem einstigen Fleischmarkt ein gemütliches Bierlokal werden zu lassen, hat erst nach dem Zweiten Weltkrieg Fuß gefasst.
Aufgrund der Flutkatastrophe war das Gebäude aus hygienischen Gründen für den Schankbetrieb gesperrt worden. Nun aber soll es so schnell als möglich wieder mit Leben gefüllt werden, betont der stellvertretende Bürgermeister von Budweis, Frantisek Jelen:
„Die Stadt und die anderen Mitinhaber des Lokals haben ein großes Interesse daran, Touristen und Stammkunden des Wirtshauses schon sehr bald wieder zurück zu gewinnen.“