Es ist angezapft: Budweiser Bierlokal Masné krámy wiedereröffnet

Foto: CTK

Das verheerende Hochwasser vom Sommer 2002 hatte in Böhmen große materielle Schäden zurückgelassen. Aber nicht nur das, denn so manches Bauwerk schien förmlich den Bach heruntergegangen zu sein. So dachten jedenfalls viele Budweiser, die danach über fünf Jahre auf ihr legendäres Bierlokal Masné krámy verzichten mussten. Am Mittwoch aber wurde auch diese Lücke geschlossen.

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Was lange währt, wird gut, heißt es. Im Fall der Sanierung und Wiedereröffnung des Bierlokals Masné krámy war die lange Wartezeit allerdings hausgemacht. Nicht die Folgen der Flut allein, sondern auch fortwährende Unstimmigkeiten unter den 15 Mitinhabern des Lokals hatten den Beginn der Sanierung erst im Frühjahr dieses Jahres möglich werden lassen. Dank einer Investition von umgerechnet 600.000 Euro durch die Stadt Ceské Budejovice / Budweis konnte das beliebte Wirtshaus nun in altem Glanz wiedereröffnet werden. Aber natürlich mit neuem Interieur und einem modernen Küchentrakt – in beides hat die Budvar-Brauerei nochmals eine weitere halbe Million Euro hineingesteckt. Die berühmte Brauerei ist zugleich der Betreiber des Lokals. Daher vergisst auch ihr Oberbraumeister Josef Tolar nicht, darauf zu verweisen, worin die Besonderheit der Kultgaststätte liegt:

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„Hier wird ein frisches, unpasteurisiertes Bier, das so genannte Ringelbier ausgeschenkt. Es wird direkt aus den unterkellerten Tanks gezapft. Das ist eine einzigartige Lager- und Ausschankweise, die man nirgendwo anders antreffen kann.“

Das Bierlokal ist geprägt durch eine lange Halle, die an ein Schiff erinnert. Denn die Sitzecken für die Gäste gleichen Kojen, die insgesamt 178 Plätze bieten. In diesen so genannten Kojen wurde früher Fleisch verkauft. Und deshalb trägt das Gasthaus auch den Namen Masné krámy, was soviel wie Fleischmarkt heißt. Und keinem Geringeren als König Karl IV. ist es zu verdanken, dass der überdachte Fleischmarkt einst entstanden ist. 1364 hatte er nämlich den städtischen Metzgern verboten, ihr Fleisch in Hütten auf dem Markt zu verkaufen. Das heutige Gebäude von Masné krámy geht vermutlich auf das Jahr 1554 zurück. Die neuzeitliche Tradition, aus dem einstigen Fleischmarkt ein gemütliches Bierlokal werden zu lassen, hat erst nach dem Zweiten Weltkrieg Fuß gefasst.

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Aufgrund der Flutkatastrophe war das Gebäude aus hygienischen Gründen für den Schankbetrieb gesperrt worden. Nun aber soll es so schnell als möglich wieder mit Leben gefüllt werden, betont der stellvertretende Bürgermeister von Budweis, Frantisek Jelen:

„Die Stadt und die anderen Mitinhaber des Lokals haben ein großes Interesse daran, Touristen und Stammkunden des Wirtshauses schon sehr bald wieder zurück zu gewinnen.“