Tschechien schickt sein Aufbauteam im März nach Afghanistan
Tschechien beteiligt sich seit Anfang der 90er Jahre an internationalen Auslandsmissionen. Zurzeit sind tschechische Soldaten auf dem Balkan, in Irak und in Afghanistan im Einsatz. Das Parlament hat am Mittwoch die Fortschreibung der Auslandsmissionen der Armee für das kommende Jahr verabschiedet. Erstmals soll nun auch ein Aufbauteam nach Afghanistan gesandt werden.
In Afghanistan versuchen zurzeit 25 Aufbauteams aus insgesamt 13 Ländern, dem vom Krieg verwüsteten Land wieder auf die Beine zu helfen. Das tschechische Aufbauteam soll ab März eingesetzt werden. 415 Soldaten und Experten werden in der südafghanischen Provinz Logar stationiert. Es handelt sich um eine der bedeutendsten Auslandsmission in der jüngsten tschechischen Vergangenheit. Warum engagiert sich Tschechien gerade in Afghanistan?
„Tschechien hat in Afghanistan einen sehr guten Ruf, tschechische Produkte sind dort sehr beliebt, und zwar seit den 60er Jahren. Es ist zu erwarten, dass tschechische Firnem dort auch jetzt Erfolg haben könnten. Darum geht es auch in dem ganzen Projekt. Ein weiterer Grund – meiner Meinung nach – ist rein politisch: Wir sind ein Verbündeter, der seinen Verpflichtungen nachgeht. Und wir wollen unseren Partnern in der NATO einfach zeigen, dass sie sich auf uns verlassen können“, so Libor Stejskal vom Zentrum für Sicherheitspolitik der Karlsuniversität in Prag.
Tschechien hat in den vergangen Jahren an vielen Missionen teilgenommen. Lässt sich sagen, dass Tschechien gerade auf diese Aufgabe gut vorbereitet ist?
Was sind eigentlich die Hauptziele des Aufbauteams? Womit wird es sich am meisten beschäftigen?
„Die Hauptaufgabe ist die Entwicklungshilfe: zum Beispiel der Wiederaufbau von Schulen, Ämtern, Bewässerungssystemen und Infrastruktur. Des Weiteren muss sich das Team um die Sicherheit kümmern – das ist wichtig für Investoren aus Tschechien oder anderen Ländern. Das Aufbauteam soll helfen, dass diese Investitionen erfolgreich werden.“
