Mobilität auf dem Arbeitsmarkt: Gründung der Eures-Triregio im Dreiländereck
Noch ist der deutsche Arbeitsmarkt nicht uneingeschränkt offen für tschechische EU-Bürger. Um in Deutschland arbeiten zu können, brauchen Tschechen nach wie vor eine Arbeitsgenehmigung. Bewegung in den Arbeitsmarkt der deutsch-tschechisch-polnischen Grenzregion bringt nun die Eures-Triregio Partnerschaft, die vor zwei Wochen in Usti nad Labem gegründet worden ist.
"An der Eures-Triregio Partnerschaft sind drei Ländern beteiligt: Tschechien, Deutschland und Polen, und ganz konkret die Grenzregionen Nordböhmen, Sachsen und Niederschlesien. Die Partnerschaft wird auf jeder Seite von den Arbeitsämtern, den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften getragen. Diese Partnerschaft soll hier im Dreiländereck vor allem den Arbeitnehmern helfen, die beispielsweise in Deutschland leben und in Tschechien oder Polen arbeiten und umgekehrt."
Vor der Gründung der Partnerschaft bestanden nur Kontakte zwischen den Arbeitsämtern der Region. Die Beteiligung der Gewerkschaften soll die Einhaltung der bestehenden Arbeits- und Sozialstandards gewährleisten. Von den Arbeitgeberverbänden verspricht man sich, neue Arbeitsplätze zu finden, die den Menschen aus der Region, egal welcher Nationalität, offenstehen. Und weil der Schritt über die Grenze nicht ins Ungewisse führen soll, gibt es Berater wie Hana Adamcova:"Diese Partnerschaft ist für die Arbeitssuchenden sehr günstig, weil wir mehr Informationen über die Arbeitsmärkte haben als früher. Wenn ein Arbeitnehmer aus Deutschland nach Tschechien gehen will, dann bin ich hier in Usti und kann ihn beraten, wie er eine Arbeitsgenehmigung und Aufenthaltsgenehmigung bekommt. Und so gibt es in allen drei Ländern Berater, die den Menschen weiterhelfen können."
Und wie nehmen die Menschen aus der Region die neuen Möglichkeiten wahr? Laut Hana Adamcova arbeiten viele Tschechen, die nahe der deutschen Grenze wohnen, schon lange in Deutschland, da sie auch über die entsprechenden Sprachkenntnisse verfügen. Die Eures-Berater in Deutschland und Tschechien helfen ihnen, einen Arbeitsplatz und eine Arbeitserlaubnis zu erhalten.
"Aber ich muss hinzufügen, dass mehr und mehr Deutsche zu mir kommen, die Arbeit in Tschechien suchen. Und ich fahre alle zwei Wochen nach Pirna, wo ich bei der dortigen Agentur für Arbeit deutsche Arbeitssuchende berate, wie sie in Tschechien arbeiten und leben können. Die Anzahl der Interessierten steigt jedes Mal und wir sind alle sehr positiv überrascht, dass auch Deutsche in Tschechien arbeiten wollen. Ich sehe ziemlich optimistisch in die Zukunft. Wenn die Arbeitsmarktbeschränkungen fallen werden, sind wir auf die Situation vorbereitet."