Gericht bestätigt: Veronika ist die echte Nikola

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Im Fall um die spektakuläre Vertauschung zweier vor zehn Monaten frisch geborener Mädchen im Krankenhaus Trebic ist eine Entscheidung des zuständigen Gerichts gefallen. Damit ist die Vertauschung rechtskräftig bewiesen.

Libor Broza  (links) und Jan Cermak  (Foto: CTK)
"Mein Klient Libor Broza ist nicht der Vater von Nikola Brozova. Er hat bisher in seinem Haus ein ganz anderes Kind erzogen. Aber es hat sich erwiesen, dass er der Vater der eigentlichen Nikola Brozova ist, die bisher woanders gelebt hat."

Wenn Sie das, was der Anwalt Jaroslav Pavlas am Donnerstag in die Kameras erklärt hat, verwirrt, dann machen Sie sich keine Sorgen. Ein solcher Fall ist bisher auch keinem der Beteiligten unterkommen - weder dem Richter, noch dem Krankenhaus und schon gar nicht den Eltern selbst. Es geht um zwei Frauen, die am selben Tag, dem 9. Dezember 2006, ihr Kind im südmährischen Krankenhaus in Trebic zur Welt bringen. Mit nach Hause bekommen sie aber nicht ihr leibliches Kind, sondern das der jeweils anderen Frau. Das Gericht hat am Donnerstag die durch einen DNA-Test ermittelte Wahrheit bestätigt: Nikola Brozova ist eigentlich Veronika Cermakova. Eine unvorstellbare Situation für beide Elternpaare. Aber der zuständige Richter Roman Svanhal, ist zuversichtlich:

Libor Broza und Jaroslava Trojanova mit Nikola  (Foto: CTK)
"Beide Familien stehen nicht in Konflikt miteinander, sie einigen sich. Und beide Familien haben ein Interesse daran, mit ihren biologischen Kindern zusammenzuleben."

Der tatsächliche Rücktausch der Kinder erinnert an die Reklamation eines wertvollen Kaufs. Darüber wird kein Gericht mehr entscheiden müssen. Beide Elternpaare werden nur eine Ehrenerklärung über die Rücknahme ihrer biologischen Kinder unterschreiben. Die Übergabe soll am neunten Dezember erfolgen. Dann werden beide Kinder ein Jahr alt, wie der Vater von Nikola sagt:

Jan und Jaroslava Cermak mit Veronika zeigen das Foto ihrer leiblichen Tochter Nikola  (Foto: CTK)
"Am ersten Geburtstag der Mädchen wollen wir das versuchen. Aber wir müssen erst sehen, wie das wird. Der psychische Zustand meiner Frau ist, was das betrifft, im Augenblick nicht sehr gut. Wir werden sehen, ob sich das mit der Zeit einpendelt."

Nur die biologischen Eltern sind berechtigt, ihren Kindern Namen zugeben. Libor Broza und seine Lebensgefährtin haben ihrem Kind den Namen Nikola gegeben. Wenn sie jetzt ihr tatsächliches Kind zurückerhalten, dann müssen die Papiere nicht geändert werden. Aus der vorherigen Veronika wird nun Nikola und umgekehrt. In den Stammbüchern der Familie Broza und Cermak bleibt alles beim Alten. Wer sich umgewöhnen muss, das sind die Kinder.

Erst ein Schwager hatte Libor Broza darauf aufmerksam gemacht, dass ihm sein Kind nicht ähnlich sieht. Es folgten ein negativer DNA-Test, Vorwürfe an die Lebensgefährtin, ein per Gericht angeordneter Test auch bei ihr und die Wahrheit kam ans Tageslicht. Das Krankenhaus hat inzwischen sieben verantwortliche Mitarbeiter ausgemacht, eine Krankenschwester ist bereits fristlos entlassen worden. Die Polizei ermittelt weiter. Seit dieser Fall an die Öffentlichkeit kam, ist ein regelrechter Ansturm auf DNA-Tests ausgebrochen. Es ist also abzuwarten, wie lange dieser Fall einzigartig bleibt.