Czech House in Brüssel eröffnet: Tschechische Regionen sind mit dabei

Czech House in Brüssel

Ab Donnerstag werden verschiedene tschechische Behörden und Organisationen in Brüssel eine neue gemeinsame Adresse haben - Rue Trone 60. Das so genannte Tschechische Haus, das just eröffnet wurde, befindet sich unweit der EU-Institutionen und soll vor allem der Diplomatie während der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft im Jahre 2009 dienen. Ihre offizielle Vertretung wird im neu gemieteten Gebäude auch die Mehrheit der böhmischen und mährischen Landkreise haben.

Einige der tschechischen Regionen werden nicht nur Büroräume, sondern auch ihre ständigen Mitarbeiter in Brüssel haben - wie beispielsweise der südmährische Landkreis. Im Tschechischen Haus wird auch die Region von Hradec Kralove / Königgrätz vertreten sein. Der Landkreisvorsitzende Pavel Bradik hält es für wichtig, einen eigenen ständigen Vertreter im Tschechischen Haus zu haben.

"Es zeigt sich, dass es aus ökonomischer Sicht günstiger ist, einen Mitarbeiter vor Ort zu haben, der für uns die Bürosachen erledigen kann. Wir haben schon einen Mirarbeiter gefunden, der mit der Landkreisführung in Kontakt sein und ihre Anweisungen ausführen wird."

Ein Landkreis, der hingegen auf ständige Mitarbeiter in Brüssel verzichtet, ist der Mährisch-Schlesische Landkreis. Aber auf eine Brüsseler Adresse will man auch hier nicht verzichten, wie Sprecherin Barbara Odstrcilikova sagt:

"Wir werden ein Büro ständig zur Verfügung haben - für den Landkreisvorsitzenden sowie für weitere Mitglieder der Landkreisführung und für die Experten aus unserer Region, die zu Verhandlungen nach Brüssel kommen. Die Kosten, die mit der Mietung des Büros verbunden sind, sollen nicht mehr als 500.000 Kronen (ca. 18.000 Euro) jährlich betragen."

Foto: Europäische Kommission
Nicht alle Regionen ziehen aber in das neue Tschechische Haus. Die Mittelböhmen sind beispielsweise in Brüssel seit fast vier Jahren vertreten und wollen ihre alte Adresse aus gutem Grund behalten, wie Landkreisvorsitzender Petr Bendl erklärt:

"Die Mieten waren damals vor vier Jahren niedriger. Wir haben unsere Vertretung in einem anderen Haus gemeinsam mit den Landkreisen Südböhmen und Liberec eingerichtet. Uns wurde nun im Tschechischen Haus eine Fläche von 25 Quadratmetern zu einem Preis angeboten, für den wir heute eine ganze Etage, eine Garage, eine Dienstwohnung und einen kleinen Garten haben. Alle drei Regionen nutzen diese Wohnung und dadurch sparen wir an Kosten."

Der tschechische Botschafter bei der EU, Jan Kohout, erklärte, das Außenministerium habe nie Druck auf die Regionen ausgeübt, um alle unter ein Dach zu kriegen. Kohout hält es aber für möglich, dass mit der Zeit auch die anderen Landkreise ihre Meinung ändern und die Vorteile einer gemeinsamen Präsentation in einem einzigen Haus sehen werden:

"Das Angebot gilt auch für die Zukunft. Die Räumlichkeiten für Mittelböhmen sowie die anderen Landkreise werden auch weiterhin da sein."