Expedition Checomacoco: Frics Ururenkelinnen lernen Tschechisch
Ein paar Tage vor dem 125. Geburtstag des namhaften tschechischen Botanikers und Forschungsreisenden Alberto Vojtech Fric (8.9.1882 - 4.12.1944) wird eine kleine tschechische Expeditionsgruppe die entlegene Region Paraguays besuchen, in der sich der Forscher 1904 aufhielt. Über den Start der Expedition haben wir Sie in unseren Sendungen bereits informiert. Initiiert wurde sie von der von Frics tschechischen Enkelsohn Pavel Fric gegründeten Bürgervereinigung "Checomacoco". Sie bemüht sich vor allem um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Indianer im Dorf Puerta Esperanza, unter denen mehrere Nachkommen des tschechischen Forschungsreisenden sind. Mitglied des kleinen Expeditionsteams ist unsere Kollegin aus der spanischen Redaktion, Andrea Fajkusova, die sich am Dienstag bei Radio Prag telefonisch gemeldet hat:
"Unser Expeditionsteam befindet sich jetzt in Asuncion. In den vergangenen Tagen haben wir eine Lieferung von Medikamenten von der Firma Laboratorios Lasca für das Dorf Puerto Esperanza bekommen. Es handelt sich um Impfstoffe gegen Grippe, um verschiedene Medikamente gegen Hautkrankheiten und Augenkrankheiten, weil viele der Indianer wegen des Staubs in der Region Gran Chaco Probleme mit den Augen haben. In der Lieferung sind auch Medikamente gegen Ungeziefer. Zudem sind wir mit einer Vertreterin der tschechischen Botschaft in Buenos Aires und mit dem tschechischen Konsul hier in Asuncion zusammengetroffen, von denen wir eine Spende vom tschechischen Außenministerium erhalten haben. Aus diesem Geld sollen Zäune in Puerto Esperanza errichtet werden, um die Rinderzucht vor Überschwemmungen zu schützen. Wir sind außerdem einem tschechischen Landsmann begegnet. Herr Kovarik hat 25 Jahre lang in Deutschland gelebt und voriges Jahr sich entschieden, nach Paraguay überzusiedeln. Er sagte uns, er fühle sich hier sehr wohl, Paraguay sei ein wunderschönes Land zum Leben, wenn man natürlich ein regelmäßiges Einkommen hat. Er sei Rentner und ruhe sich viel aus, wie er sagte. Er interessiert sich sehr für Alberto Vojtech Fric und hat wichtige Freunde, die sich um ein Projekt kümmern, das die Gesundheitsbedingungen der Einwohner von Puerto Esperanza verbessern soll.
Inzwischen sind wir auch mit zwei Urenkelinnen von Herminia - der Tochter von A.V. Fric - zusammengetroffen. Sie studieren in Asuncion. Von Yvonna Fricova haben sie ein tschechisches Lehrbuch bekommen, weil sie den Wunsch haben, Tschechisch zu lernen. Frau Yvonna sagt, dass sie Tschechisch wirklich lernen werden, weil die Chamacoco-Indianer sehr begabt seien, was das Lernen von Fremdsprachen anbelangt."
Aus Asuncion soll es nun Andrea Fajkusovas Worten zufolge mit dem Bus weiter nach Toro Pampa gehen, wo die Expeditionsmitglieder von einem dortigen Bauer nach Bahia Negra mitgenommen werden sollen.