Hausente, Wildente, Zeitungsente

Ilustrační foto: Štěpánka Budková
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"Die Ente - kachna ist so ein blöder Vogel: Für einen zu viel, für zwei zu wenig", besagt ein hanakisches Sprichwort.

Illustratiosfoto: Štěpánka Budková,  Radio Prague International
Sie können daraus selbst schlussfolgern, dass die mährische Region Haná ein reicher Landesteil ist, in dem Hunger nie eine ernste Bedrohung darstellte. Denn den ganzen Entebraten - pečená kachna wegzuessen, das ist für eine Person eine beachtliche Leistung. Man braucht dazu sicher einen Entenmagen - kachní žaludek, was ungefähr bedeutet, dass man sogar Kieselsteine verdauen kann.

Die Ente - kachna, kann im Tschechischen auch als kačena, kačenka oder kačka bezeichnet werden. Groß geschrieben sind dies außerdem alle Varianten des Mädchennamens Kateřina. Und als kačka ist auch die tschechische Währung, die Krone, in der Umgangssprache bekannt.

Eine ferne Verwandte der Hausente - kachna domácí und der Wildente - kachna divoká ist die Zeitungsente - novinářská kachna. Sie kennen diesen Begriff für die Falschmeldung in Zeitungen auch im Deutschen. Wissen Sie aber etwas über die Herkunft dieser Bezeichnung? Ich habe gleich mehrere Theorien darüber gefunden. Eine davon verweist auf das Jahr 1550, aus dem schriftliche Zeugnisse über einen Baum überliefert sind, der angeblich Enten statt Früchte getragen haben soll. Eine andere Theorie klingt wissenschaftlicher und leitet die Zeitungsente aus der Abkürzung N. T. (gelesen EnTe) für das lateinische "non testatur" - also "nicht geprüft" her. Und durch die Übersetzung der deutschen Ente ging die novinářská kachna auch in die tschechische Sprache über. Lesen Sie die Zeitungen also mit Vorsicht, im Sommer kommen Zeitungsenten häufiger vor als sonst. Aber keine Angst - das gilt natürlich nicht für Radio Prag!