Dubi will raus aus der Sex-Schmuddelecke - Warntafeln und Kameras sollen dabei helfen
Nicht nur in Tschechien, sondern in halb Europa ist die nordböhmische Kleinstadt Dubi / Eichwald, an der E55 gelegen, schon längst als "Eldorado der Prostitution" bekannt. Ein Etikett, das die Stadt gern loswerden will, weshalb ihre obersten Vertreter nun den Freudenhäusern mit ihren Besuchern den Kampf angesagt haben.
Eine von der Stadt Dubi erlassene neue Verordnung, nach der Prostituierte ihre Dienste nicht mehr auf offner Straße anbieten dürfen, hat Wirkung hinterlassen. Seit Einführung dieser Verordnung hat die Zahl der Freudendamen, die sich barbusig oder Hüfte wackelnd an der durch die Stadt führenden Fernstraße E55 postieren, sichtbar abgenommen. Diejenigen aber, die es weiter tun, werden bei Polizeikontrollen mit einem Bußgeld belegt.
"In der Mehrzahl treffen wir jetzt bei unseren Straßenkontrollen auf drogenabhängige Mädchen. Man kann also feststellen: Die Verordnung wird zunehmend respektiert, sie hat ihre Wirkung nicht verfehlt", erklärte der städtische Polizist Petr Hubacek vor laufender Kamera gegenüber dem Tschechischen Fernsehen (CT). So gut wie unmöglich aber ist es für die Polizei, auch das Innenleben der Bordells zu kontrollieren, da sich diese allesamt in privater Hand befinden. Deshalb versucht das Rathaus Dubi nun seine Taktik zu ändern und setzt auf Warnung und Abschreckung. Zur erstgenannten Methode äußerte Bürgermeister Petr Pipal:
"Wir bereiten großflächige Informationstafeln in deutscher Sprache vor, auf denen wir darauf hinweisen, dass in unserer Stadt die Verordnung gilt, dass die Anbahnung, Ausübung und Inanspruchnahme von Prostitution auf öffentlichen Plätzen verboten ist und sich damit auch der die Prostitution empfangende Kunde strafbar macht."
Dass das Aufstellen solcher Informationstafeln allein auf kurz oder lang keine allzu große Wirkung hinterlassen wird, weiß auch Bürgermeister Pipal. Deshalb will die Stadt neben den Tafeln auch weitere Web-Kameras vor den Häusern des Rotlichtmilieus installieren. Sie sollen den Besucherverkehr vor den Etablissements noch besser erfassen und veranschaulichen. Um dieses Projekt auf eine gesetzlich gesicherte Basis zu stellen, verhandelt die Stadt derzeit mit der tschechischen Datenschutzbehörde. Warum, dazu sagte Pipal:
"Es ist noch nicht ganz klar, in welcher Weise und zu welchen Bedingungen wir die Aufnahmen veröffentlichen können."
Es ist also nicht ausgeschlossen, dass man alsbald im Internet auch auf eine Webseite aus Dubi treffen wird, auf der man die Sex-Touristen in Bild und Ton vor ihrem Eintritt ins lustvolle Vergnügen beobachten kann. Besonders Frauen und Mütter aus Sachsen dürften spätestens dann besonders hellhörig werden, wenn sich ihre männlichen Partner zu ständigen Dienstreisen entschuldigen lassen. Die Nachfahren von August dem Starken, dem Kurfürst von Sachsen und König von Polen, der insgesamt 267 Kinder gezeugt haben soll, sind nämlich die mit Abstand häufigsten Kunden der unerwünschten Freudenhäuser von Dubi.