Doch ein Fortschritt

Bulgarische Krankenschwestern in Libyen (Foto: CTK)
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Das Thema schaffte es in der letzten Zeit kaum noch in die Schlagzeilen. Dem amerikanischen Präsidenten ist es zu verdanken, dass es wieder Eingang in die Medien gefunden hat. George Bush erwähnte während seines Besuchs in Bulgarien den Fall der bulgarischen Krankenschwestern, die vor Jahren beschuldigt wurden, absichtlich libysche Kinder mit dem HIV-Virus infiziert zu haben. Beschuldigungen und Schauprozesse dieser Art sind aus der nicht weit zurückliegenden Geschichte auch unseres Landes wohl bekannt. Die Schwestern wurden Untersuchungsmethoden unterzogen, die in der dortigen Region üblich sind, sie wurden verurteilt und warten auf die Hinrichtung.

Bulgarische Krankenschwestern in Libyen  (Foto: CTK)
Das Thema schaffte es in der letzten Zeit kaum noch in die Schlagzeilen. Dem amerikanischen Präsidenten ist es zu verdanken, dass es wieder Eingang in die Medien gefunden hat. George Bush erwähnte während seines Besuchs in Bulgarien den Fall der bulgarischen Krankenschwestern, die vor Jahren beschuldigt wurden, absichtlich libysche Kinder mit dem HIV-Virus infiziert zu haben. Beschuldigungen und Schauprozesse dieser Art sind aus der nicht weit zurückliegenden Geschichte auch unseres Landes wohl bekannt. Die Schwestern wurden Untersuchungsmethoden unterzogen, die in der dortigen Region üblich sind, sie wurden verurteilt und warten auf die Hinrichtung.

Bush erklärte in Bulgarien, dass die Freilassung der Krankenschwestern für sein Land eine politische Priorität ist. Es ist kaum zu erwarten, dass diese Worte reichen, um die Türen des Gefängnisses zu öffnen. Aber wenigstens wurde die Aufmerksamkeit der Medien wieder auf den Fall gelenkt.

Im Monsterprozess wird inzwischen nicht mehr verhandelt, sondern geradezu gehandelt. - Die Politik hat sich eingeschaltet und es geht ums Geld. Denn Libyen - in der Person von Gaddafis Sohns - verhandelt nun mit der EU über die Entschädigung der angeblichen Opfer beziehungsweise über die Übernahme der Behandlungskosten für die kranken Kinder.

Wie der Publizist Bohumil Dolezal in einer seiner Glossen vor kurzem feststellte, ist es eigentlich notwendig Gaddafi und Co. zu loben. Denn wenigstens lässt er keine Zivilmaschinen mehr über schottischen Städten explodieren. Vielleicht werden die bulgarischen Krankenschwestern doch nicht gehängt. Falls die EU entsprechend bezahlen wird.

Man könnte sagen: Das ist ein Fortschritt, schrieb Dolezal. Die tschechoslowakische Politikerin Milada Horakova hatte vor 57 Jahren nach einem Monsterprozess diese Chance nicht.