SPORT: Dukla-Achter besiegt Weltmeister Deutschland bei Prager Regatta
Fußball und Eishockey, die beiden populärsten Sportarten in Tschechien, haben ihre Saisonhöhepunkte hinter sich gebracht und eine Sommerpause eingelegt. Das ist stets die Chance für andere Sportler und Sportarten, ins Rampenlicht zu treten. Am vergangenen Wochenende wurde sie gleich mehrfach genutzt.
"Ich denke, dass das Finale eine offene Angelegenheit ist und es keinen Favoriten gibt. Wenn unsere Gegner es bis hierhin geschafft haben, dann haben sie auch gut gespielt."
Und so war es dann auch im Duell der beiden Doppel. Dlouhy und Vizner begannen stark und gewannen den ersten Satz mit 6:2. Doch der Bahamer Knowles und der Kandier Nestor verfügten über die größeren Kraftreserven, dank derer sie die Sätze zwei und drei gewannen. Damit blieb es dem 36-jährigen Vizner nach 2001 ein zweites Mal versagt, mit einem Landsmann als erste Tschechen einen Grand-Slam-Titel im Herrendoppel zu erringen.Einen Sieg nach dem anderen hingegen feierten in den zurückliegenden drei Jahrzehnten die Ruderer von Dukla Prag bei der hierzulande sehr populären Regatta um die Trophäe des Prager Oberbürgermeisters, der so genannten Primatorky. 27 Mal in Folge hatte ihnen bei diesem Achter-Rennen niemand das Wasser reichen können. Auch deshalb nicht, weil die Konkurrenz zumeist nur aus zweitklassigen Booten aus dem eigenen Land bestand. Daher hatte sich der Vorsitzende des Tschechischen Ruderverbandes, Jiri Kejval, diesmal etwas ganz Besonderes einfallen lassen und mit dem deutschen Achter keinen Geringeren als den amtierenden Weltmeister in dieser Bootsklasse nach Prag eingeladen. Das hatte seine Wirkung nicht verfehlt, denn auch der Dukla-Achter setzte sich letzten Endes aus den besten Ruderern zusammen, die Tschechien derzeit zu bieten hat. Und die spielten bei der Regatta, die am Sonntag stattfand, ihre ganze Erfahrung mit der Streckenführung auf der Prager Moldau aus. In der Kurve unterhalb der Wyschehrad-Festung setzten sie sich von den Weltmeistern ab und fuhren danach einen ungefährdeten Sieg heraus. Die Freude war entsprechend riesig, wie der 39-jährige Altmeister Vaclav Chalupa bestätigte:
"Unser Boot zeichnete sich durch eine große Begeisterung und den Willen aus, diesen Kampf anzunehmen. Die Konkurrenz war in diesem Jahr die vielleicht größte, die diese Regatta je gesehen hat. Daher ist das Erfolgserlebnis für uns umso stärker und größer."Dieses Erfolgserlebnis blieb dem tschechischen Motorradfahrer Lukas Pesek beim WM-Rennen in Barcelona diesmal verwehrt. Nach einem Sturz landete er im Rennen der Achtelliterklasse nur auf dem 13. Rang. Aber vielleicht ist dieser Platz auch ein gutes Omen dafür, dass nach seinem Pech auch wieder bessere Tage folgen werden.