Sportwochenende: Sieg beim Ruder-Weltcup, aber bei Motorrad-WM ausgebremst
Rudern, Motorrad und natürlich Leichtathletik. Dies waren die Sportarten, in denen es am zurückliegenden Wochenende für tschechische Sportler um wichtige Entscheidungen ging.
Während die Ruder-Weltmacht Deutschland derzeit auf Schlingerkurs ist, haben die tschechischen Asse am Sonntag beim Weltcup in Amsterdam Gas gegeben. Das Ergebnis: vier Podiumsplätze. Namentlich Ondrej Synek trumpfte auf, der 24-Jährige siegte im hochkarätig besetzten Einer-Endlauf, und das vor Olympiasieger Olaf Tufte aus Norwegen und Vize-Weltmeister Marcel Hacker aus Deutschland. Es ist sein zweiter Saisonsieg, denn vor drei Wochen hatte er bereits beim Weltcup-Auftakt im österreichischen Linz gewonnen:
"Bei diesem Sieg bin ich taktisch wie in Linz vorgegangen: nach dem Start mit den Gegnern gleichauf bleiben und das Rennen auf dem zweiten Kilometer entscheiden", so Synek.
Da es zudem noch einen zweiten und zwei dritte Ränge gab, sind die Aussichten des tschechischen Teams für die in zwei Monaten anstehende Weltmeisterschaft in München bisher gut. Jetzt geht es noch darum, die Form zu halten.
Wie schwer das ist, kann derzeit Lukas Pesek erzählen. Vor gut einem Monat führte der Motorradfahrer noch die WM-Wertung in der Achtelliterklasse an. Dann stürzte er bei zwei Rennen und am Sonntag im englischen Donington bremste den Tschechen ein taktischer Fehler seines Rennstalls. Sein Team - es ist jenes, das von Fußballstar Clarence Seedorf gegründet wurde - rechnete mit nasser Piste. Zum Start war die Fahrbahn aber bereits wieder getrocknet, die Maschinen blieben jedoch auf Nässe umgestellt. Die Folge: Peseks Motorrad schlingerte, er musste langsam fahren und wurde nur 18. Immerhin hält Lukas Pesek in der vorläufigen WM-Gesamtwertung noch den dritten Rang. Nasse Piste hatten hingegen die Fahrer in der Viertelliterklasse, und das half wiederum Landsmann Karel Abraham:
"Beim Start hatte ich Position 24, was eigentlich ziemlich schlecht ist. Aber der Start selbst lief gar nicht schlecht. Ich habe mich gleich in der ersten Kurve deutlich verbessert, als ich an zehn Fahrern vorbeifuhr. Danach blieb ich in einer guten Gruppe. Es gab zwar Probleme beim Überholen, aber zum Schluss ging alles gut aus." Resultat war ein zehnter Platz und damit das beste Ergebnis in der noch kurzen Karriere des 17-jährigen tschechischen Nachwuchsfahrers.Nur bedingt zufrieden können die tschechischen Leichathleten über das Wochenende sein. Weder den Frauen noch den Männern gelang am im finnischen Vaasa der Aufstieg in die Superliga, aber beide Teams bleiben zumindest in der ersten Liga des Europacups.
Während die Leichtathletiksaison in vollem Lauf ist, beginnen die Fußballer gerade erst mit der Vorbereitung für die neue Spielzeit. Vorrangig geht es daher derzeit um Ab- und Zugänge für die Teams. Vizemeister Slavia Prag hat nun seine erste Verstärkung vorgestellt: Mittelfeldspieler Ladislav Volesak. Der 23-Jährige ist ausgerechnet ein Zögling des Erzrivalen Sparta, spielte in der vergangenen Saison allerdings in Ceske Budejovice / Budweis. Kostenpunkt: sechs Millionen Kronen, also 210.000 Euro. Das ist übrigens auch die Höhe des Gehalts, das Newcastle dem tschechischen Nationalspieler David Rozehnal zahlen wird - selbstverständlich monatlich. Der Verteidiger, der zuletzt bei Paris St. Germain spielte, war bereits mit einem Bein in Deutschland, bevor er "Yes" zum Angebot des englischen Fußballklubs sagte. Rozehnals Berater Pavel Zika am Samstag:
"Wir haben einige Wochen vor allem mit Borussia Dortmund verhandelt. Dann kam Newcastle dazu und in den letzten zwei Tagen noch der FC Sevilla. Letztlich machte Newcastle das Rennen. Klub und Spieler haben sich vor kurzem auf eine Transfersumme geeinigt, die im europäischen Vergleich bedeutend ist."
Laut tschechischen Presseinformationen wird Rozehnal mit rund sechs Millionen Euro gehandelt. Bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe konnte allerdings die Vertragsunterschrift noch nicht bestätigt werden