Sparta Prag nach Sieg über Most tschechischer Fußballmeister
Ungewöhnlich, aber für tschechische Verhältnisse nicht unmöglich: Die Fußballmeisterschaft des Landes wurde an einem Montag entschieden. Und der Titel wurde an einen Club vergeben, der seine Trophäen kaum mehr zählen kann - der AC Sparta Prag. Am 30. und letzten Spieltag der Saison 2006/07 fielen aber auch noch einige weitere Entscheidungen.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Sparta-Fans schon guten Grund zum jubeln, denn ihre Mannschaft lag nach den zwei frühen Toren ihrer Stürmer Libor Dosek und Marek Kulic bereits nach einer Viertelstunde mit 2:0 in Führung. Und jeder Sieg, egal in welcher Höhe, war gleichbedeutend mit dem Titelgewinn für die Dunkelroten - dem zehnten in der Tschechischen Republik und dem 34. Meistertitel insgesamt. Angesichts der biederen Spielweise der Nordböhmen wollte ohnehin niemand an einen anderen Spielausgang glauben, doch Gewissheit wurde der Sieg dann nach dieser Szene:
Teuflisch gut war es zwar nicht, was der tschechische Rekordmeister in dieser Saison geboten hat, aber die geringere Anzahl von Aussetzern, sprich: Niederlagen reichte, um die erstarkte, aber zu instabile Konkurrenz ein weiteres Mal in die Schranken zu verweisen. Das wusste auch Spartas Trainer Michal Bilek, der nach dem 5:0-Sieg über Most erfreut konstatierte:"Natürlich bin ich maximal zufrieden, denn ich weiß auch, dass diese Saison für uns alles andere als einfach war. Vor allem zu Beginn der Frühjahrsrunde, als wir drei Niederlagen einstecken mussten, haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Aber wenn ich die Liga-Saison insgesamt betrachte, dann sind wir verdient Meister geworden."
Und mit einem Ausdruck von Genugtuung ergänzte Bilek:
"Ich bin sehr erleichtert, dass wir es geschafft und die Endphase dieser Saison in phantastischer Weise gemeistert haben - mit dem Sieg in der Meisterschaft und im Pokalwettbewerb. Nach 18 Jahren haben wir wieder das Double geschafft, und das ist ein riesiger Erfolg für uns alle."
Mit diesen Erfolgen im Rücken will Sparta Prag im August das nächste Ziel angehen - die Teilnahme an der Champions League. Dazu muss der tschechische Titelträger die dritte Qualifikationsrunde zur europäischen Königsklasse meistern. Auch Lokalrivale Slavia Prag kann sich für diesen Wettbewerb qualifizieren. Die Rot-Weißen, die die Ziellinie noch als Zweiter überquerten, müssen dafür jedoch eine Runde mehr überstehen. Der FK Mlada Boleslav als Tabellen-Dritter und der FK Jablonec 97 als Pokalfinalist werden die tschechischen Farben im UEFA Cup vertreten.