Roman Sebrle zum dritten Male Hallen-Europameister im Siebenkampf

Roman Sebrle (Foto: CTK)

Es vergeht in diesem Winter kaum ein Wochenende, an dem tschechische Sportler nicht für positive Erfolgsmeldungen sorgen. Das war auch am ersten Märzwochenende der Fall, als sich die Hallen-Leichtathletik in das diesjährige Programm einreihte und sich der tschechische Zehnkampf-Weltrekordler Roman Sebrle wieder auf der Bühne zeigte.

Roman Sebrle  (Foto: CTK)
Große multifunktionale Hallen ermöglichen es heutzutage immer besser, auch lukrative Sommersportarten länger im Gespräch zu halten und ihnen in der kalten Jahreszeit ein Dach über dem Kopf zu bieten. Allerdings mit Einschränkungen, denn für leichtathletische Disziplinen wie das Diskus- und das Speerwerfen sind sie natürlich nicht geeignet. Und so "begnügen" sich die Zehnkämpfer damit, unter dem Hallendach nur einen Siebenkampf zu absolvieren. Neben den bereits erwähnten Wurfdisziplinen entfällt auch der 400-m-Lauf, während die anderen Laufstrecken eine verkürzte Distanz haben. Die wichtigste Erkenntnis aber bleibt: Wer ein guter Mehrkämpfer ist, der setzt sich sowohl im Freien als auch in der Halle durch.

Die Tschechische Republik hat einen solchen Athleten schon seit sieben Jahren in Roman Sebrle. Denn seit dem Jahr 2000 wurde er bei einer Hallen-Europameisterschaft von keinem Konkurrenten mehr bezwungen und ist seit dieser Zeit also der Mehrkampfkönig des alten Kontinents. Bei der Hallen-EM am Samstag und Sonntag in Birmingham aber hätte Sebrle beinahe "seinen Meister" gefunden. Bis zum abschließenden 1000-m-Lauf lag nämlich der Russe Alexandr Pogorelow knapp in Front, ehe ihn Sebrle in dieser Disziplin mit über zehn Sekunden distanzierte und mit dem Vorsprung von 69 Punkten auf Platz zwei verwies. Entsprechend groß war danach die Freude beim alten und neuen Europameister:

Lukas Bauer  (Foto: CTK)
"Ich bin überaus zufrieden, denn einen Titel zu verteidigen ist viel, viel schwerer als ihn das erste Mal zu gewinnen. Denn wenn man ihn das erste Mal gewinnen will, ist man zumeist auch schon zufrieden, wenn dann der zweite oder dritte Platz herausspringt. Ich befinde mich aber zum Glück bereits in einem Stadium, dass mich nur der Gewinn der Goldmedaille zufrieden stellt."

Roman Sebrle gewann in Birmingham bereits seine dritte Goldmedaille bei einer Hallen-EM in Folge. Dank seiner Leistung und der Bronzemedaille, die Denisa Scerbova im Weitsprung der Frauen holte, belegte die tschechische Equipe nur eine Position hinter Deutschland den elften Platz in der Nationenwertung.

Nicht weniger erfolgreich waren tschechische Sportler auch bei der Weltmeisterschaft im Nordischen Skisport, die am Sonntag in Sapporo zu Ende ging. Hier war Katerina Neumannova mit je einmal Gold und Silber die nationale Topathletin, während Dusan Kozisek und Milan Sperl noch Bronze im Paar-Sprint beisteuerten. Eine Medaille beisteuern wollte auch Vize-Olympiasieger Lukas Bauer im abschließenden 50-km-Lauf, doch in dem harten Rennen verpasste er Bronze nur um 8,6 Sekunden und wurde Fünfter. Dennoch zeigte sich auch er mit seiner Leistung zufrieden:

"Das, was ich wollte, nämlich um eine Medaille zu kämpfen, war ein reales Ziel. Und ich denke, sowohl im Verfolgungsrennen als auch im Lauf über die 50-km-Strecke habe ich auch tatsächlich in den Medaillenkampf eingegriffen. Leider ist mir aber der Erfolg versagt geblieben."

Autor: Lothar Martin
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