Tschechische Caritas hilft Flüchtlingen auf Sri Lanka

Foto: Charita

Die Tschechische Caritas ist eine der bekanntesten und größten Hilfsorganisationen in Tschechien, die sich auch im Ausland stark engagiert. Eine der Regionen, wo die Caritas-Mitarbeiter tätig sind, ist Sri Lanka.

Jakub Dvoracek  (Foto: Autorin)
Die Tschechische Caritas engagiert sich seit 2005 auf Sri Lanka, als sie dort begann, an der Beseitigung der Tsunami-Folgen mitzuhelfen. Die Caritas-Mitarbeiter halfen vor allem, Krankenhäuser wieder aufzubauen, sie besorgten Schiffe und Boote für die Fischer und sie bereiteten Bildungsprogramme für die dortige Bevölkerung vor. Vorige Woche ist Caritas-Mitarbeiter Jakub Dvoracek, der die Hilfsprojekte für Sri Lanka leitet, von der Insel zu einer Stippvisite nach Prag zurückgekehrt. Seinen Worten zufolge konzentriert sich die Caritas etwa seit Mitte vergangenen Jahres auch auf die Hilfe für die Zehntausende von Flüchtlingen, die Opfer des seit 25 Jahren währenden Bürgerkriegs sind. Der Konflikt spitzte sich jedoch in den letzten Monaten dramatisch zu. Jeden Tag verlassen Tausende von Zivilisten das Kriegsgebiet, um nach tagelangem Fußmarsch durch den Dschungel in eine ruhigere Region zu gelangen. Die Caritas-Mitarbeiter arbeiten an der Ostküste von Sri Lanka in der Provinz Batticaloa.

"Heute gibt es dort mehr als 80.000 Flüchtlinge. Das ist für eine Provinz, in der eine halbe Million Menschen leben, eine unheimlich hohe Zahl. Die Leute, meistens sind es komplette Familien, kommen nur mit den allernotwendigsten Sachen und sind nach dem langen Weg sehr erschöpft. Die Schulen, in denen die Flüchtlinge untergebracht werden, sind überfüllt. Wir versorgen sie mit Lebensmitteln, bieten ihnen eine psychosoziale Hilfe an und wir beraten sie. Wir verteilen einfache Kocher an die Flüchtlinge, versorgen sie mit wichtigen Medikamenten und besorgen ihnen oft auch Kleidung. Häufig kaufen wir ebenso Schuhe für Kinder oder Lehrmittel für Schüler und wir gewährleisten eine grundlegende materielle Hilfe."

Die Tschechische Caritas hat einen verantwortlichen Projektleiter vor Ort und beschäftigt rund fünfzig weitere Mitarbeiter. Damit bietet die Caritas auch Arbeitsmöglichkeiten für die dortige Bevölkerung an. Jakub Dvoracek zufolge arbeiten die Caritas-Leute sowohl mit dem lokalen Caritasverband als auch mit weiteren lokalen Hilfsorganisationen zusammen, die das Milieu gut kennen. Es ist aber leider nicht zu erwarten, dass sich die dortige Lage bald wesentlich verbessern werde, meint Jakub Dvoracek.

"Wir rechnen eher damit, dass die Flüchtlinge dort länger bleiben müssen. Zurzeit arbeiten wir ein neues Projekt aus, das bis zum Ende dieses Jahres verwirklicht werden soll und sich stärker auf die Arbeit mit den Flüchtlingsfamilien vor Ort konzentrieren wird. Die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen notwendigen Sachen wird nicht mehr im Vordergrund stehen, denn inzwischen arbeiten große internationale Organisationen vor Ort, die in der Lage sind, das zu übernehmen. Wir wollen den Leuten in den Flüchtlingslagern bei der Arbeitsuche helfen. Ich persönlich habe Erfahrungen mit der Arbeit in den Flüchtlingslagern in Tschechien und weiß, dass es sehr wichtig ist, dass die Leute aktiv bleiben. Denn sonst haben sie große Probleme in der Gesellschaft, wenn sie einmal das Flüchtlingslager verlassen."

Die Tschechische Caritas finanziert die Hilfe teilweise aus ihrem Krisenfonds. Jetzt aber wendet sie sich direkt an die Öffentlichkeit mit der Bitte um Spenden für die Bedürftigsten auf Sri Lanka. Zur Finanzierung der Caritas-Projekte trägt auch das tschechische Außenministerium bei.

Mehr über die Tätigkeit der Caritas erfahren Sie unter www.charita.cz.