Reinigungsmittel und Trinkwasser – Spendenaktionen für Hochwassergebiete in Tschechien laufen an
Das verheerende Hochwasser hat in den vergangenen Tagen viele Tausend Haushalte in Tschechien betroffen. Hilfe für die Hochwasseropfer kommt nun aus allen Ecken Tschechiens.
Seit Samstag führen einige tschechische Hilfsorganisationen Spendensammlungen für die Hochwasseropfer durch. In den letzten Tagen wurde an vielen Orten in Tschechien damit begonnen, auch Lebens- und Desinfektionsmittel sowie weitere Sachen für die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen zu sammeln. Die Spender können die gefragten Gegenstände bei der Diözesancaritas in Plzeň / Pilsen abgeben.
Martina holt gerade vollgepackte große Taschen aus ihrem Auto. In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte sie:
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„Unter den Sachen sind auch neue Tapeten, falls jemand diese brauchen kann. Ich bringe zudem Polster, Bettbezüge und Laken. Von Beruf bin ich Krankenschwester und halte es für wichtig, allen zu helfen, die dies brauchen.“
Sie habe befürchtet, dass sie die Caritas-Mitarbeiter mit all dem mitgebrachten Zeug überlaste, merkte die Spenderin an:
„Aber die Caritas-Leute haben mir versichert, dass man diese Sachen braucht“, sagt Martina.
Dies bestätigte auch der Sprecher der Caritas Pilsen, Petr Šimek:
„In den betroffenen Regionen sind derzeit vor allem Desinfektions- und Reinigungsmittel, Besen und Wischmopps gefragt, aber auch Schaufeln, Spitzhacken und Schubkarren. Gebraucht werden zudem verschiedene Lappen und Arbeitshandschuhe. Die Gegenstände werden bis Donnerstag in Pilsen gesammelt. Denn wir möchten sie schnellstens in die Orte bringen, die vom Hochwasser stark betroffen sind. Der Wasserpegel sinkt, und die Menschen haben begonnen aufzuräumen. Und dafür brauchen sie eben die Reinigungsmittel und das notwendige Werkzeug.“
Lada Vlčková leitet das Krisenteam der Diözesancaritas in Pilsen. Die Caritas habe 40 Trockner aus ihrem Lager bereitgestellt, sagt sie:
„Wir sind ständig mit den Koordinatoren der Hilfe in den betroffenen Gebieten in Kontakt. Wenn sie die Geräte brauchen, sind wir bereit, diesean die Orte zu bringen.“
Vlčková zufolge gibt es auch eine Krisenhotline der Caritas, die Menschen in schwierigen Situationen nutzen können.
„Wir stellen zudem derzeit ein Team zusammen, das bereit sein wird, direkt in den überfluteten Ortschaften zu helfen.“
In den vergangenen Tagen hätten immer mehr Menschen Lebensmittel auch in die Lebensmittelbank in Pilsen gebracht, erzählt deren Leiter Lukáš Bakala.
„Spender haben uns Trinkwasser gebracht. Sie haben von der katastrophalen Lage in Mähren gehört, uns angerufen und gefragt, was sie alles vorbeibringen sollen. Außer Trinkwasser bringen sie Essen, das keine lange Zubereitung braucht. Dazu gehören beispielsweise Fertigsuppen. Die Lebensmittel werden nach Prag transportiert und anschließend an jene Orte verteilt, wo sie am dringendsten gebraucht werden.“
Lebensmittel würden so lange gesammelt, wie es Bedarf gebe, so Bakala.