Polizeirazzia: Vier Berufssoldaten mit Verdacht auf Drogenhandel festgenommen
Seit zwei Jahren hat die Tschechische Republik eine Berufsarmee. Neben dem gesellschaftspolitischen Aspekt, der hinter der Abschaffung der Wehrpflicht stand, sollten die neuen Streitkräfte auch ein besseres, professionelles Image erhalten. Aber vor den Verfehlungen Einzelner ist auch die Berufsarmee nicht gefeit.
Der Kommandeur zeigte sich andererseits von dem Vorkommnis wenig überrascht: "Das kommt leider vor, denn mit 1400 Beschäftigten stellt unser Stützpunkt einen Durchschnitt der Gesellschaft dar", sagte Verner. Und weil dem so ist, arbeite man mit der Polizei auch schon länger zusammen. Deshalb habe man auch von der geplanten Razzia im Vorfeld gewusst, ergänzte Verner. Die Sprecherin der Polizei in Kutna Hora / Kuttenberg, Vendula Hanzlova, bestätigte indes, dass gegen zwei der vier Soldaten bereits ermittelt werde:
"Gegenwärtig führen wir ein Strafverfahren gegen zwei Berufssoldaten wegen des Verdachts der unerlaubten Herstellung und des Besitzes von Psychopharmaka, Betäubungsmitteln und -giften. Ihnen droht eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren."
Der Sprecher der Militärpolizei, Jan Cermak, ist der Meinung, dass man den Missbrauch von Betäubungsmitteln in der Armee nie ganz verhindern, ihn aber minimalisieren könne. Deshalb führe die Militärpolizei auch regelmäßige Kontrollen nach Alkohol und Drogen bei den Berufssoldaten durch. Besonders eng gefasst seien diese Kontrollen bei den Piloten und den Angestellten des technischen Bodenpersonals, so Cermak.
Sollte sich der Verdacht des unerlaubten Besitzes und Handels mit Drogen bei den vier Berufssoldaten im Alter zwischen 20 und 22 Jahren bestätigen, dann droht ihnen neben der Haft auch die unehrenhafte Entlassung aus der Armee. Bei den tschechischen Streitkräften sind Verhaftungen wegen Drogenbesitzes keine Ausnahme, aber es waren stets Einzelfälle, betonte Cermak.