Skiwochenende: Zwischen Weltcup und Wintermangel

Sarka Zahrobska (Foto: CTK)

Gute und schlechte Nachrichten gibt es aus tschechischer Sicht vom vergangenen Wintersportwochenende zu vermelden. Während die 21-jährige Sarka Zahrobska im Alpinski in die Weltspitze vorstößt, muss daheim der Langlaufklassiker "Jizerska padesatka" wegen Schneemangel abgesagt werden. Freud und Leid des Winters, zusammengefasst von Thomas Kirschner.

Sarka Zahrobska  (Foto: CTK)
Kaum besser hätte die vergangene Woche für die tschechische Nachwuchs-Abfahrtsläuferin Sarka Zahrobska laufen können. Am Donnerstag belegte die aus dem Riesengebirge stammende 21-Jährige beim Slalom in Zagreb Platz drei und durfte damit erstmals bei einem Weltcup-Lauf aufs Siegertreppchen steigen. Ihre derzeitige Glanzform bewies die WM-Dritte von 2005 dann auch am Sonntag beim Weltcup-Riesenslalom im slowenischen Kranjska Gora. Vor dem zweiten Durchgang lag Sarka Zahrobska auf Platz zwei - ganz sicher ein Grund zur Aufregung, wie die junge Sportlerin bestätigt:

"Natürlich war ich vor dem zweiten Lauf ein bisschen nervöser als vor dem ersten, denn das war für mich eine ganz neue Erfahrung - es war nicht so, dass ich ein großes Loch im Bauch gehabt hätte, aber ein bisschen nervös war ich schon."

Mit der Nervosität ist die junge Läuferin aber souverän umgegangen, denn sie konnte nicht nur den zweiten Platz verteidigen, sondern an die überlegene Österreicherin Marlies Schild sogar noch bis auf 26 Hundertstel heranfahren. Nach ihrem großartigen zweiten Rang liegt Sarka Zahrobska damit in der Weltcup-Slalom-Gesamtwertung auf Platz fünf und hat ausgezeichnete Aussichten für die weitere Saison.

Ganz anders sieht es derzeit im nordböhmischen Isergebirge aus, wo man von Siegertreppchen und Medaillenvergabe nur wehmütig träumen kann. Wegen Schneemangels musste nun der 50-Kilometer-Langlauf-Klassiker "Jizerska padesatka" abgesagt werden. Für das seit 1968 jährlich stattfindende Rennen waren bereits mehr als 3900 Starter gemeldet. Zu der Absage gab es aber keine Alternative, so Sprecher Marek Tesar:

"Wir haben noch verschiedene andere Möglichkeiten in Erwägung gezogen, wie zum Beispiel die Verlegung in höhere Regionen, aber auch dort sind die Bedingungen letztlich nicht so, dass der Wettbewerb stattfinden könnte. Für uns ist das natürlich sehr schmerzlich, denn wir bereiten das Rennen seit einem Dreiviertel Jahr vor, aber gegen das Wetter sind auch wir machtlos."

Zwar musste das Rennen seit Ende der 80er Jahre bereits dreimal wegen Schneemangels abgesagt werden, dass es nun aber ausgerechnet den Jubiläumsjahrgang zum 40. Bestehen trifft, zu dem bereits Katerina Neumannova und die Spitzen des tschechischen und europäischen Langlaufs gemeldet waren, das ist für die Veranstalter, aber auch für die Wintersportregion Nordböhmen eine bittere Nachricht.

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