Mit Fackeln an Nepomuk vorbei

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Die Marschierenden. Dieses Bild erlebte ich diese Woche gleich zweimal - einmal bei einem Dokumentarfilm, das zweite Mal jedoch live im Prager Stadtzentrum. Nur die Fackelumzüge, die in Joachim Fests Dokumentarfilm "Hitler - eine Karriere" auftauchen, waren im Vergleich mit dem Prager Fackelzug doch zahlenmäßig etwas stärker besetzt und etwas strammer geordnet.

Die Marschierenden. Dieses Bild erlebte ich diese Woche gleich zweimal - einmal bei einem Dokumentarfilm, das zweite Mal jedoch live im Prager Stadtzentrum. Nur die Fackelumzüge, die in Joachim Fests Dokumentarfilm "Hitler - eine Karriere" auftauchen, waren im Vergleich mit dem Prager Fackelzug doch zahlenmäßig etwas stärker besetzt und etwas strammer geordnet. In Prag marschierten im Unterschied zum Fest Film im Fackelumzug die Jungkommunisten mit der Abgeordneten Katerina Konecna an der Spitze. Für den Umzug suchten sie sich die Karlsbrücke aus, auch wenn sie mit ihren zahlreichen Heiligenstatuen aus rein ideologischer Sicht für einen kommunistischen Protestmarsch zweifelsohne nicht der passendste Ort ist. Wie schon immer, so marschierten die Kommunisten auch diesmal, am 11. September 2006 - wieder gegen die Imperialisten und für den Frieden. Es schlossen sich ihnen auch ein paar weitere -isten an - von Islamisten bis zu Humanisten, wie ich beim Befragen erfuhr. Die Fackeln beleuchteten die roten Fahnen, ihre Schatten flatterten auf den Heiligenfiguren. Die vorbeigehenden Touristen drehten sich nach den lauten Trommelschlägen um. Und der steinerne Nepomuk, der hat geschwiegen...