Mit jedem Foto wächst die Vielfalt

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Fotoalben, die wie eine Flaschenpost durch Europa treiben, und in die jeder Finder ein persönliches Bild einklebt. Dies erhofft sich das frisch gestartete Projekt "Bewegte Bilder", womit die Vielfalt Europas gezeigt werden soll. Mehr über die Aktion verrät Ihnen jetzt Fabian Schweyher.

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Mit osteuropäischen Klängen und einer Party im Prager Theater Divadlo Komedie startete am Wochenende in Prag die Aktion "Bewegte Bilder", zeitgleich mit neun weiteren Städten in Deutschland, Polen, Weißrussland und der Ukraine. Dabei wurden insgesamt 1000 leere Fotoalben verteilt. In den nächsten fünf Monaten sollen sie von Hand zu Hand weitergegeben werden und so durch Europa wandern. Ähnlich wie ein Kettenbrief soll jeder neue Besitzer, getreu dem Motto: "Mit Dir wächst die Vielfalt", ein persönliches Bild einkleben. Organisiert wird das Projekt von der "Initiative Mittel- und Osteuropa". Darin haben sich gesellschaftspolitisch aktive Vereine aus Europa zusammengeschlossen. Welches Ziel das Projekt verfolgt, erklärt Mitorganisatorin Stepanka Ciprova:

"Die Initiative verspricht sich davon, dass möglichst viele Leute mitmachen werden und dass dieses Netzwerk letztendlich sehr weit reichen wird. Dadurch wollen wir zeigen, wie ein Netzwerk funktioniert und dass praktisch jeder mitmachen kann, dass sich jeder engagieren kann."

Maximal fünf Monate sind die Fotoalben unterwegs, denn an Weihnachten endet das Projekt, und spätestens dann sollen die Alben nach Berlin zurückgeschickt werden. Von diesen Alben werden anschließend die besten Bilder ausgewählt und in einer Wanderausstellung gezeigt. Dazu Stepanka Ciprova:

"Diese Wanderausstellung soll natürlich auch in den Mittel- und osteuropäischen Ländern gezeigt werden. Es geht darum, die Vielfalt Europas zu zeigen, auch mit den Bildern."

Die quadratischen Fotoalben in Größe einer CD-Hülle bieten Platz für acht Bilder. Ziemlich wenig, könnte man denken, doch die Macher versprechen sich von der geringen Seitenzahl, dass die Alben so eher zurückkommen werden. Damit das Projekt nicht an der Sprachbarriere scheitert, sind die Fotoalben mehrsprachig ausgelegt. Die beigefügte Anleitung in Bildform kommt sogar ohne gedruckte Sprache aus. Was sich die Organisatoren noch haben einfallen lassen, erläutert wieder Stepanka Ciprova:

"Zu den Fotoalben gibt es auch noch eine Website. Das bedeutet, dass man die Fotos nicht nur aufkleben, sondern parallel auch hochladen kann. Auf der Website kann man so verfolgen, in welchen Städten sich die Fotoalben gerade befinden."

So bleibt zu hoffen, dass genügend Fotoalben ihren Weg zurück nach Berlin finden werden, um so die Vielfalt Europas zu zeigen.