Synagoge in Hartmanice im Böhmerwald wurde wieder geöffnet
Im Böhmerwald haben ähnlich wie in anderen tschechisch-deutschen Grenzregionen Deutsche, Tschechen und Juden Jahrhunderte lang miteinander gelebt. Die meisten Baudenkmäler, die an die Zeit dieser Koexistenz erinnerten, wurden jedoch entweder während der Nazi-Zeit oder aber später unter dem kommunistischen Regime vernichtet. Die Synagoge in dem Städtchen Hartmanice / Hartmanitz im Böhmerwald hat, wenngleich in einem desolaten Zustand, die beiden totalitären Regimes überlebt. Dank einer Bürgerinitiative wurde das Gebäude gründlich renoviert und am Dienstag feierlich wieder geöffnet. Martina Schneibergova war dabei.
Die Synagoge wird offensichtlich nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck dienen, sondern - wie bereits erwähnt - eher als ein Begegnungsraum genutzt werden. In dem renovierten Gebäude wurde eine Ausstellung über das Zusammenleben von Deutschen, Tschechen und Juden in der Region untergebracht. Geplant ist außerdem eine Ausstellung über den Eisernen Vorhang, sagt der Initiator der Renovierung der Synagoge, Michal Klima, der die Bürgerinitiative "Pamatnik Hartmanice" leitet.
"Es ist natürlich ein fantastisches Gefühl, dass es gelungen ist. Ich habe von Anfang an fest daran geglaubt. Es ging uns darum, auch alle Details bei der Rekonstruktion zu beachten. Die ganze Renovierung dauerte knapp drei Jahre."Unter den Teilnehmern der Wiedereröffnung war auch eine Frau aus Pilsen, die unweit von Hartmanice ein Wochenendhaus hat:
"Was hier passiert ist, ist ein Wunder. Wir haben die Verwandlung der Bauruine zwei Jahre lang beobachtet. Ich finde es herrlich, wenn die einzelnen Kommunitäten wieder den Weg zueinander finden werden, wie es hier einst war."
Foto: Martina Schneibergova