"Patek svatek" nicht mehr aktuell

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Patek svatek - diese Wortverbindung reimt sich gut und war kürzlich in aller Munde. Nun steht es fest: Patek, auf Deutsch Freitag, und in diesem Falle war der Karfreitag gemeint, geht nicht - zumindest beim bevorstehenden Osterfest - als arbeitsfreier Feiertag in den tschechischen Kalender ein. Der entsprechende Vorschlag wurde im Abgeordnetenhaus verhandelt und - wie zu erwarten war - vom Tisch gewischt. Jitka Mladkova hat dazu den Politologen Bohumil Dolezal befragt:

Bohumil Dolezal erläutert noch:

"Nach unserer Auffassung des Lebens und der Welt überhaupt ist wichtig, wenn jemand ein Opfer für die andere bringt. Dies ist in der Werteskala höher einzustufen als geboren zu werden. Letzteres bedeutet einen Anfang, eine Möglichkeit, die Aufopferung für die anderen hingegen stellt eine Art Höhepunkt des Lebens dar. Deshalb ist es logisch, dass die Christen den Tag der Kreuzigung Christi feiern."

Und dies ungeachtet möglicher finanzieller Einbußen für die Staatskasse, die der neue arbeitsfreie Tag bedeuten würde, meint der tschechische Politologe. Tschechien gilt traditionsgemäß als ein atheistisches Land, was wiederholte Umfragen und nicht zuletzt auch die bei Volkszählungen erworbenen Angaben bestätigten. Wie sieht es Bohumil Dolezal?

"Die Tschechische Republik ist - z.B. im Vergleich zu Deutschland - ein sehr säkularer Staat. Ich glaube nicht, dass dies etwas ist, was man verurteilen sollte. Der europäische Staat als solcher ist seit der Zeit der Aufklärung gerade auf säkularen Fundamenten gebaut worden. Im Prinzip gilt auch dies als eine Folge des Christentums, die sich in der Trennung von Staat und Kirche geäußert hatte. Das ist auch richtig so. Meines Erachtens sollte man aber trotzdem bestimmte Ausnahmen machen und dann müsste der Karfreitag an erster Stelle stehen."

Die größte Hürde dafür, dass der Karfreitag im tschechischen Kalender in den Rang der Staatsfeiertage erhoben wird, ist offenbar im Angeordnetenhaus zu suchen, wo die Gesetzesvorlage letzten Endes auch abgelehnt wurde. Der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz Martin Horalek sagte uns dazu:

"Ob es schon jemandem gefällt oder nicht, wir leben auf dem christlich geprägten europäischen Kontinent, und daher sind wir davon überzeugt, dass es der Karfreitag verdient, zum Feiertag erklärt zu werden. Wenn aber die Mehrheit unserer Abgeordneten den aus der kommunistischen Zeit herrührenden Gedanken, Ostern sei ein Frühlingsfest, immer noch in ihren Köpfen trägt, dann kann man es kaum für richtig halten, den Karfreitag zum Staatsfeiertag zu erklären."