156. Geburtstag von T.G.M.
Am 7. März vor genau 156 Jahren ist Tomas Garrigue Masaryk geboren worden, der in den Jahren 1918 - 1935 das Amt des ersten tschechoslowakischen Präsidenten bekleidete. Ein kurzer Rückblick von Jitka Mladkova.
Junge Leute wüssten oft gar nicht, dass er vier Kinder und eine amerikanische Ehefrau hatte, beschwerte sich dieser Tage die Leiterin des Masaryk-Museums in Lany, dem beliebten Landsitz des Staatsoberhauptes. Diese Wissenslücke wäre nicht tragisch, wenn ansonsten die wichtigsten Fakten über den Staatsgründer allgemein bekannt wären. Mehrere Generationen von Tschechen haben nämlich während ihrer Schulzeit, namentlich im Geschichtsunterricht, ein absolutes Minimum, über diese bedeutende Persönlichkeit nicht nur der tschechischen, sondern auch europäischen Geschichte zu Gehör bekommen. Sich mit diesem Staatsmann und überhaupt mit der von ihm begründeten Ersten Tschechoslowakischen Republik in irgendeiner Weise zu identifizieren, war für das von 1948 bis 1989 regierende kommunistische Regime keinesfalls wünschenswert. Im Gegenteil. Der Name Masaryk war eine Zeitlang in den Geschichtsbüchern der Schüler kaum zu finden. Unmittelbar nach der Wende 1989 war Masaryk sozusagen wiederauferstanden. Es war vor allem Vaclav Havel, der sich darum verdient machte. Mit einer Initiative ist neulich das Masaryk -Museum im mittelböhmischen Rakovnik gekommen. Es will mithilfe der regionalen Behörde den einstigen Aufenthaltsort des Präsidenten, Lany, wo er auch begraben ist, zu einer Pilgerstätte der Ersten Republik machen. Im Rahmen des Projektes werden hier zum Beispiel Tage des T.G.M. mit verschiedenen Kulturaktionen veranstaltet. Die Frage, ob die gewünschten Scharen von vor allem jungen Leuten in der Tat mal nach Lany pilgern werden, bleibt aber offen.