So das alte, so das neue Jahr: Weltcupsiege für Tschechiens Skisportler
"So wie zu Neujahr, so wird das ganze Jahr", sagt ein altes Sprichwort. Auf die tschechischen Skisportler bezogen muss man dieses Sprichwort leicht abwandeln, darf aber voller Stolz verkünden: "So wie das alte Jahr endete, so begann auch das neue!" Nämlich mit je einem Weltcupsieg zweier großer Olympiahoffnungen. Wer die siegreichen Vertreter des tschechischen Skisports sind, das verrät Ihnen Lothar Martin.
Mit der eben beschriebenen Art und Weise hat Katerina Neumannova in dieser Saison schon das zweite 10-km-Rennen und damit ihren insgesamt 15. Weltcupsieg errungen. Lukas Bauer, dem besten männlichen Skilangläufer der Gegenwart in Tschechien, gelang zudem auf der 15-km-Strecke bei den Herren ein ebenso phantastischer zweiter Platz. Wegen der bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Turin waren die Weltcupkonkurrenzen von Nove Mesto na Morave in dieser Saison noch terminlich in den Dezember gequetscht worden, so dass im laufenden Jahr 2006 kein Weltcuprennen mehr in Tschechien zu sehen sein wird.
Ein solches Termingedränge kann dem Neujahrsspringen auf der Olympiasprungschanze von Garmisch-Partenkirchen nicht passieren, denn dieser Wettkampf hat schon seit Jahrzehnten seinen festen Platz im Rahmen der Vierschanzentournee, die alljährlich zum Jahreswechsel ausgetragen wird. Und bei dieser populären ebenso wie Prestige geprägten Veranstaltung im internationalen Skispringen hatte es seit dem Triumph von Frantisek Jez 1990 in Bischofshofen schon 16 Jahre lang keinen tschechischen Einzelsieg mehr gegeben. Bis zum diesjährigen Neujahrstag, als Weltcup-Spitzenreiter Jakub Janda mit zwei Klassesprüngen auf die oberste Stufe des Siegerpodestes sprang und dabei Vorjahressieger Janne Ahonen aus Finnland dank der besseren Haltungsnoten auf den Ehrenrang verwies. Janda selbst sah jedoch seinen zweiten Sprung nicht unbedingt als seinen besten an:"Ich fühle mich natürlich wunderbar. Aber vor dem zweiten Durchgang war ich sehr nervös, daher ist dieser Sprung sicher nicht 100-prozentig gelungen. Dennoch, es ist perfekt, dass ich die Konkurrenz gewinnen konnte."
Dank des Sieges beim Neujahrsspringen hat Jakub Janda nicht nur seine Führung im aktuellen Skisprung-Weltcup ausbauen, sondern auch seinen Rückstand zu Janne Ahonen in der Tourneewertung nach zwei Sprungläufen auf 5,8 Punkte verkürzen können. Es ist daher davon auszugehen, dass beide Topspringer den Tourneesieg unter sich ausmachen werden.