Nové Město na Moravě freut sich auf gutbesuchten Skilanglauf-Weltcup

Foto: ČTK

Schon zum zwölften Mal erwartet die Kleinstadt Nové Město na Moravě an diesem Wochenende die Skilanglauf-Weltelite zu einer Weltcup-Veranstaltung. Nach dem Karriere-Ende von Olympiasiegerin Kateřina Neumannová vor knapp neun Jahren fehlt dem tschechischen Skilanglauf zwar eine herausragende Gallionsfigur, doch das tut der Begeisterung für diesen Sport in Tschechien nur wenig Abbruch. Und für die Rennen am Samstag und Sonntag hofft man zudem auf die Rückkehr von Lukáš Bauer.

Vier Jahre lang ist es nun schon her, dass in Nové Město na Moravě letztmalig um den "Zlatá lyže", also um den goldenen Ski gekämpft wurde. So heißt die traditionsreiche Skilanglauf-Veranstaltung, die seit dem Jahr 1934 dort ziemlich regelmäßig ausgetragen wird, seit den 1980er Jahren auch mehrmals im Rahmen des Weltcups. Doch zuletzt musste sich der kleine Ort auf der Böhmisch-Mährischen Höhe vermehrt dem Druck anderer einflussreicher Skisportzentren beugen. Mit der Einführung der Tour de Ski vor zehn Jahren wurden die Mährer nämlich nur noch selten im Weltcup-Kalender berücksichtigt. Umso erfreuter ist man jetzt, dass es in diesem Jahr endlich wieder einmal geklappt hat. Und zum Glück ist mittlerweile auch genügend Schnee vorhanden, was im Dezember noch nicht der Fall war. Daher konnte Rennleiter Vlastimil Jakeš auch am Mittwoch bestätigen:

Vlastimil Jakeš  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
„Gestern wurde noch Kunstschnee angekarrt, um die letzten Meter der Loipe zu präparieren. Heute kann ich sagen: Die fünf Kilometer lange Strecke ist komplett fertig.“

Zudem hat es in den vergangenen Tagen noch ein wenig geschneit, so dass die Besucher am Samstag und Sonntag wieder gut organisierte Rennen in einer idyllischen Winterlandschaft erleben werden. Und der Andrang wird groß sein, zumal der Eintritt frei ist. Laut Jakeš wird dabei nicht nur das Stadion im Start- und Zielbereich rappelvoll sein:

„Das Stadion hat eine Kapazität für rund 8000 Besucher, doch gerade beim Skilanglauf gehen viele Zuschauer zu ihren Stammplätzen.“



Lukáš Bauer  (Foto: Iso76,  CC BY-SA 3.0)
Also an die Rennstrecke, so dass sich die Skilangläuferinnen und -läufer wieder auf eine tolle Atmosphäre beim Wettkampf freuen können. Und auf der Strecke würden die Zuschauer auch gern dem tschechischen Top-Mann Lukáš Bauer zujubeln, der sich gleich zu Saisonbeginn verletzt hatte. Nun aber ist der 38-Jährige soweit hergestellt, dass er schon wieder ins intensive Training eingestiegen ist. Der Cheftrainer der tschechischen Männer, Lukáš Krejčí, rechnet daher mit dessen Start in Nové Město na Moravě:

„Nach zwei schweren Trainingseinheiten, die Lukáš hier absolviert hat, würde ich sagen: Die Chance ist da, dass er startet. Ich kann jetzt nicht in Prozent sagen, wie hoch sie ist, doch meine persönliche Meinung ist die, dass wir Lukáš beim Rennen in Nové Město na Moravě sehen werden.“

Martin Jakš  (Foto: ČTK)
Dass Bauer beim Heim-Weltcup dabei ist, hofft auch der bislang beste tschechische Skilangläufer in dieser Saison, Martin Jakš:

„Es ist immer gut, wenn von uns Tschechen viele Läufer am Start sind. Und vor allem, wenn wir dann auch ein beachtenswertes Ergebnis erzielen. Und das nicht nur für uns, sondern auch für unser Team, also die Trainer, Betreuer und Skitechniker. Dann herrscht auch gleich eine bessere Stimmung im Team, und das wiederum ist für uns der Ansporn für die weiteren Wettkämpfe.“

Foto: ČTK
Ein gutes Resultat, und das wäre eine Top-Ten-Platzierung, bräuchten die tschechischen Skilanglaufasse in der Tat wie Salz in der Suppe. Bisher schaffte das nämlich nur Jakš als Neunter des Massenstart-Rennens in Val die Fiemme. In Nové Město na Moravě haben die Gastgeber nun gleich viermal die Chance, es allen zu zeigen – am Samstag im 10-Kilometer-Lauf der Frauen oder über die 15 Kilometer bei den Männern, sowie am Sonntag in den Staffelwettbewerben der Frauen und Männer.

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Autor: Lothar Martin
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