Jan Saudek Retrospektive in Prag

Jan Saudek (Foto: CTK)
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In der Prager Galerie zum Weißen Einhorn am Altstädter Ring ist am Mittwochabend eine große Jan Saudek-Retrospektive eröffnet worden. Eine Hommage an einen der wohl bekanntesten tschechischen Fotografen der letzten Jahrzehnte.

Jan Saudek  (Foto: CTK)
Mindestens ein halbes Jahr lang sollen die 150 großformatigen Fotos in der Galerie zum Weißen Einhorn zu besichtigen sein. Damit wollen die Veranstalter der tschechischen Öffentlichkeit die Gelegenheit geben, einen ihrer renommiertesten Künstler endlich im eigenen Land zu sehen. Saudek selbst, der in diesem Jahr 70 geworden ist, hatte einst versprochen, nie in Tschechien auszustellen. Die jetzige Ausstellung ist ein Geschenk seiner Freundin Sara an ihn, er selbst war an der Vorbereitung der Ausstellung nicht beteiligt. In erster Linie handelt es sich bei den Bildern um inszenierte erotische Fotografien -das für Saudek typische Genre. Sara Saudkova, langjährige Freundin und Assistentin des Fotografen:

"Egal ob wir Saudek mögen oder nicht, sollten wir uns eingestehen, dass er mit diesen inszenierten erotischen Fotografien -Fotografien mit menschlicher Botschaft - der Entwicklung der internationalen Fotografie eine Richtung verliehen hat."

Wodurch gerade Saudek es geschafft hat, sich im Ausland zu einer Art Inbegriff der tschechischen Fotografie zu etablieren, begründete gegenüber Radio Prag Jarmila Holusova vom Verlag Slovart, der die Monographie herausgibt:

"Ich denke, dadurch, dass er das Leben so zeigt, wie es ist. Berühmt wurde er vor allem in Amerika in den 1960er Jahren durch die Fotografie eines jungen Mannes, der ein neu geborenes Baby in den Armen hält. Diese Einfachheit, Schönheit, Gewöhnlichkeit haben damals geschockt. Dieses Leben einfach. Und so ist auch der Titel der Fotografie - Life. Damit hat das angefangen."

Parallel zur Ausstellung ist eine große, bereits die 14. Saudek Monographie erschienen, die fünf Jahrzehnte seines Schaffens abbildet und mehrere Kilo wiegt.

SAUDEK. Daniela Mrazkova. Slovart. Praha 2005

www.saudek.com