17. Juli - Big Jump - Flussbaden europaweit
Am Sonntag, den 17.Juli, punkt 14 Uhr MESZ wird zum ersten Mal europaweit das Projekt zum Flussbaden mit dem Namen Big Jump gestartet, das sich in den vergangenen Jahren vor allem auf die Elbe beschränkte. Das Flussbaden erlebt auch in Tschechien eine Renaissance. Mehr im folgenden Beitrag von Jitka Mladkova:
"Keine Angst vor dem Flussbaden!" So oder ähnlich titeln dieser Tage tschechische Zeitungen. In der Tat ein aktuelles Thema! Die Schulferien sind in vollem Gange, und viele Kinder verbringen diese landesweit in Sommerlagern oder anderswo mit ihren Eltern mitten in der Natur. Die meisten Tschechen aber haben ein eher zurückhaltendes Verhältnis zum Flussbaden. Kein Wunder übrigens! In noch nicht allzu ferner Vergangenheit ähnelten nicht wenige einheimische Flüsse, voll gestopft mit Schadstoffen jeder Art, eher stinkenden Kloaken. In den vergangenen 15 Jahren hat sich das aber wesentlich geändert. Mit einem Schuss vorsichtigen Optimismus bestätigt dies auch Vlastimil Karlik von der Umweltorganisation Arnika, Koordinator des bevorstehenden Elbebadetags auf tschechischer Seite:
"Die Wasserqualität in unseren Flüssen wird schrittweise immer besser, auch wenn bei weitem noch nicht der ideale Zustand erreicht worden ist. Laut Lagebericht, den die Tschechische Republik im Vorjahr der EU-Kommission vorlegen musste, entspricht hierzulande nur die Hälfte der Flüsse den von der EU festgelegten Badeparametern. Die Elbe schneidet dabei mittelmäßig ab. Bei ihr allerdings ist die positive Entwicklung besonders markant."
Die Elbe, einst einer der ökologisch meistbelasteten Flüsse Tschechiens, ja ganz Europas, sei vor allem durch Betriebsstilllegungen, durch den Ausbau von Kläranlagen und durch den nachfolgenden Rückgang von toxischen Schadstoffen bzw. die Zunahme des Sauerstoffgehalts dermaßen sauber geworden, dass schon wieder zahlreiche Tier- und Pflanzenarten in ihre Gewässer zurückfanden. Nun schließt sich Tschechien am 17. Juli bereits zum dritten Mal dem öffentlichen Elbeschwimmen an. Wie viele Enthusiasten werden den Sprung in die Elbe diesmal wagen? Karlik ist zuversichtlich:
"Beim vorjährigen Elbebadetag wurde z.B. ein Strand im ostböhmischen Hradec Kralove/Königgrätz errichtet, und trotz des kalten, regnerischen Wetters haben sich dort mehrere hundert Menschen eingefunden. Ich würde sagen, dass die Zahl der Menschen, die gerne in der Elbe schwimmen, eine steigende Tendenz hat."
Beim diesjährigen Badetag wird es allein an der Elbe zehn Badestellen geben. Außerdem werden im Rahmen des gesamteuropäischen Projekts Big Jump auch in Tschechien weitere Flüsse miteinbezogen, wie z.B. die Moldau, die Berounka oder die Thaya. Und auch in zeitlicher Hinsicht geht die Bedeutung der Veranstaltung über den eigentlichen Badetag selbst hinaus, meint Vlastimil Karlik:
"Der Badetag gilt auch als Symbol dafür, dass wir damit begonnen haben, uns gegenüber den Flüssen besser zu verhalten und sie zunehmend als lebendige Organismen wahrzunehmen. Kurzum als etwas, das für das Leben jeden Tag von großer Bedeutung ist."