CSA hat Treibstoffzuschlag erhöht - Kritik wegen hoher Beratungskosten
Wer heutzutage mal so richtig Urlaub machen will, der will raus, weit weg vom Alltagsstress, irgendwo hin, wo man mithin nicht so schnell zu erreichen ist. Daher hat das Verlangen, kurzerhand in einen Flieger einzusteigen und zügig von zu Hause abzuheben, weiter zugenommen. Doch Flugreisen sind gerade in den zurückliegenden Monaten immer teurer geworden. Warum das so ist, und weshalb auch die tschechische Fluggesellschaft CSA da keine Ausnahme macht, dazu Näheres von Lothar Martin.
Aufgrund des hohen Ölpreises sind die Kosten der Fluggesellschaft CSA im vergangenen Jahr entgegen den Erwartungen um 900 Millionen Kronen (ca. 30 Millionen Euro) gestiegen. Mit dem deshalb eingeführten Treibstoff-Zuschlag konnten diese Mehrkosten nur zu zehn bis 15 Prozent gedeckt werden. Der von CSA eingeplante Gewinn sei so nur halb so hoch ausgefallen wie erhofft, hieß es. CSA-Präsident Jaroslav Tvrdik könne sich daher vorstellen, dass sich die gestiegenen Treibstoff-Kosten in Zukunft im Flugpreis niederschlagen werden. Aber eventuell wird das Fliegen mit CSA ja auch bald noch aus anderen Gründen teurer werden. Wie dem Tschechischen Rundfunk nämlich aus drei unabhängigen Quellen bekannt wurde, hat CSA unter der Leitung von Jaroslav Tvrdik mehr als 130 Millionen Kronen an Beratungskosten, sowohl im Personalbereich als auch bei der Einführung einer modernen Buchhaltung, ausgegeben. Das sind Ausgaben, die um ein Vielfaches über denen liegen, wie sie vergleichbare Staatsunternehmen wie die Tschechischen Eisenbahnen (Ceske drahy) oder die Tschechischen Energiewerke (CEZ) aufzuweisen haben. CSA-Chef Tvrdik verweist aber in diesem Zusammenhang noch auf eine ganz andere Investition, die hohe Kosten verursacht habe:
"Richtig ist, dass die Firma im vergangenen Jahr einige einzelne historische Projekte realisiert hat. Zu den größten dieser Projekte gehört die Entscheidung über die zukünftige Einführung einer eigenen Mittelstrecken-Flotte. Zur Auswahl solcher Flugzeuge einer neuen Generation hat die Firma die Dienste eines externen und juristischen Beraters in Anspruch genommen."
Tvrdiks Meinung zufolge werde sich eine solch große Investition, die man mit dem Kauf der Flugzeuge von der Gesellschaft Airbus tätigen will, erst später rentieren. Mit dieser Aussage ist jedoch der Verkehrsexperte der oppositionellen ODS, Petr Bendl, ganz und gar nicht einverstanden:"Für mich ist das eine unglaubliche Unverfrorenheit, zu der nicht nur Herr Tvrdik, sondern auch der Mehrheitsaktionär, also der Staat, und in dem Falle Verkehrsminister Milan Simonovsky Stellung beziehen sollte. Denn nach meinen Informationen haben vorangegangene Leitungen von CSA nicht solch unglaubliche Summen für Beratungskosten ausgegeben."
So oder so also wird auch das Fliegen in Zukunft noch teurer werden. Darum sollte man jetzt noch zugreifen, wenn man sich eine Flugreise leisten kann.