"Gemeindezentrum der Mutter Theresa" entsteht in der größten Prager Plattenbausiedlung
In der größten Prager Plattenbausiedlung - der Südstadt ("Jizní Mesto") - mangelt es wie in vielen anderen tschechischen Wohnsiedlungen an einem zentralen Platz, den man für eine Art Treffpunkt der hiesigen Bewohner halten könnte. Bei der Errichtung der Prager Südstadt, die ihrer Einwohnerzahl nach der Bezirksstadt gleicht kommt, hatte man - wie es während der kommunistischen Zeit üblich war - auch die geistlichen Bedürfnisse der Bewohner ignoriert. Dies soll bald nachgeholt werden, denn nun wird in dieser Wohnsiedlung ein Gemeindezentrum entstehen, das nach der Mutter Theresa benannt wird. Der Bau des Zentrums wird vom Prager Erzbistum initiiert. Kardinal Miloslav Vlk sagte dazu:
"Dieses Zentrum reflektiert die Bedürfnisse der Zeit und dieser Lokalität. Mit den Bedürfnissen der Zeit ist es so: Nach der kommunistischen Ära bleiben viele Menschen in das Private verschlossen. Es ist notwendig, Kontakte zwischen den Menschen herzustellen. Dies ist für unsere ganze Gesellschaft wichtig. Insbesondere ist es in den großen Wohnsiedlungen notwendig, weil in einem großen Hochhaus die Leute nebeneinander wohnen, ohne sich zu kennen. Diese Wohnsiedlungen haben kein Zentrum, meistens keinen Hauptplatz. Aus dem Grund wollen wir dort einen zentralen Platz errichten. Wir sind sehr froh, dass wir die Möglichkeit haben, den Grundstein für das Zentrum, das allen dienen soll, zu legen. Es wird dort natürlich eine Kirche geben - für die katholische Kirche, aber auch für andere Kirchen werden dort Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, wenn sie größere Veranstaltungen organisieren werden."
Warum wird das entstehende Gemeindezentrum den Namen der Mutter Theresa tragen? Dazu noch einmal Kardinal Vlk:"Dieses Zentrum wird ein geistliches Zentrum nicht nur im liturgischen Sinne sein. Es soll auch ein Zentrum für die Sozialarbeit sein, es soll auch der Kirche die Möglichkeit bieten, sich gegenüber der Gesellschaft zu öffnen. Was können wir anbieten? Vor allem die realisierte Nächstenliebe, nicht nur Worte über die Liebe und Predigten, sondern eine konkrete Arbeit. Das wird heute sehr gut verstanden, damit haben wir eine lange Erfahrung. Mutter Theresa ist eine weltbekannter Christin, die ihr ganzes Leben diesem Dienst gewidmet hat."