Acid Rain 2005: Experten diskutieren in Prag über Sauren Regen
Auf der Konferenz "Acid Rain 2005" diskutieren derzeit in Prag fast 600 Experten aus aller Welt über Ursachen und Folgen des Sauren Regens. Seit 1975 werden die Acid-Rain-Kongresse alle fünf Jahre abgehalten. Die Prager Veranstaltung ist die bisher zweitgrößte ihrer Art und dauert noch bis zum Freitag. Ein Zwischenbericht von Gerald Schubert:
Zur Situation in der Tschechischen Republik meint der Vorsitzende der Konferenz, Senator Bedrich Moldan:
"Die Pro-Kopf-Emissionen in Tschechien sind immer noch höher als im EU-Schnitt. Und das auch bei jenen Schadstoffen, bei denen wir eine radikale Verbesserung erreicht haben", sagt Moldan, im Zivilberuf Direktor des Zentrums für Umweltfragen an der Karlsuniversität Prag.
Innerhalb Europas sind jene Differenzen aber geringer als im weltweiten Vergleich. Und darin besteht wohl das größte Problem. Denn während vor allem in der EU, wo es für die einzelnen Staaten Emissionsobergrenzen gibt, nachhaltige Erfolge auf diesem Gebiet erzielt werden, sind die entsprechenden Zahlen im Südosten Chinas oder in Teilen Südamerikas nach wie vor im Steigen begriffen.
Der Saure Regen wurde übrigens bereits in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu einem globalen Problem. Die Emissionen der ihn verursachenden Substanzen stiegen damals rasch an, und zwar infolge der industriellen Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor allem das Wort "Waldsterben", spätestens seit den siebziger Jahren in Aller Munde, war unmittelbar mit dem Sauren Regen verbunden. Nach Prag kam die Konferenz "Acid Rain 2005" nun vor allem deshalb, weil gerade Tschechien bei der Senkung der Emissionen in den letzten Jahren große Erfolge erzielen konnte. Und da auch manchmal der Wunsch Vater des Gedankens ist, soll die "Acid Rain 2010" in China über die Bühne gehen.