Hilfsprogramm „Urlaub in Tschechien“ geplant
Die Regierung hat auf ihrer Sitzung am Montag einen Krisenaktionsplan für den Fremdenverkehr gebilligt.
Dazu will die Regierung das Förderprogramms „Urlaub in Tschechien“ ins Leben rufen. In seinem Rahmen gewährt der Staat Gutscheine für den Urlaub hierzulande. Damit ließen sich in der ersten Phase Aufenthalte und Behandlungsgebühren in Kurbädern begleichen, teilte die Ministerin für Regionalentwicklung Klára Dostálová (parteilos), mit. Mit den Vouchern können die Kunden laut Dostálová bis zu 40 Prozent der Kosten begleichen, die Obergrenze liegt allerdings bei 4000 Kronen (knapp 150 Euro) pro Person. Eine Bedingung für die Nutzung der Gutscheine ist, dass man mindestens sechs Nächte im jeweiligen Kurort verbringt.
Die Regierung plant zudem, Marketingaktivitäten wieder aufzunehmen und den Haushalt für die staatliche Agentur CzechTourism zu erhöhen. „Mit der anstehenden Werbekampagne sollen bisher unentschlossenen Menschen zu Reisen innerhalb Tschechiens beziehungsweise die Entschlossenen zur erneuten Reise im Land zu motivieren. Der Akzent liegt dabei auf der Förderung einheimischer Unternehmen, dem Besuch weniger bekannter Zielorte, einer Verlängerung der Saison sowie der Qualität und Sicherheit der Dienstleistungen“, steht in den Unterlagen des Regierungskabinetts.
In der Tourismusbranche sind in Tschechien etwa 250.000 Menschen beschäftigt. Laut dem Vorsitzenden des Branchenverbandes „Reiseverkehrsforum“, Viliam Sivek, dürften ohne staatliche Hilfe bis zu 200.000 Arbeitsstellen bedroht sein. Aus dem Tourismus fließen jährlich 125 Milliarden Kronen (4,625 Milliarden Euro) in die öffentlichen Kassen. Nach Angaben der Agentur CzechTourism beteiligt sich die Branche mit drei Prozent am tschechischen Bruttoinlandsprodukt. In diesem Jahr werden hierzulande Umsatzeinbußen von mehr als 50 Prozent in der Branche erwartet.