Moravská Třebová – die unbekannte Perle der Renaissance

Masaryk-Platz in Moravská Třebová (Foto: Anton Kajmakow)

Die Stadt mit rund 10.000 Einwohnern liegt auf dem Weg von Prag nach Olomouc / Olmütz. Sie beherbergt eines der ältesten Renaissance-Bauwerke nördlich der Alpen.

Schloss Moravská Třebová  (Foto: Anton Kajmakow)

Ein wundervoller Ringplatz mit einem imposanten Rathaus und Gassen, die an Norditalien erinnern – wäre Moravská Třebová / Mährisch-Trübau näher an Prag, dann würden die Touristen das Städtchen belagern. Seine Blütezeit erlebte der Ort zwischen 1486 und 1622 unter den Herren von Boskowitz und Ladislaus Velen von Zerotein. Damals war Mährisch-Trübau ein Zentrum humanistischer Bildung und wurde „das mährische Athen“ genannt. Aus dieser Zeit stammt auch eine der ältesten Renaissance-Bauwerke nördlich der Alpen: das Schlossportal von 1492. Im Zentrum der Stadt befinden sich zudem gut erhaltene „Maßhäuser“ aus der Spätgotik und Renaissance, wie es sie sonst nirgendwo in Tschechien gibt. Auch deswegen ist das Zentrum von Moravská Třebová seit 1980 denkmalgeschützt.

Schloss und altägyptische Sammlung

Sarkophag mit der Mumie der Prinzessin Hereret  (Foto: Anton Kajmakow)

Auch das örtliche Schloss hat einiges zu bieten. Unter anderem befindet sich dort die wohl größte mittelalterliche Folterkammer hierzulande. Und die Sammlungen des Stadtmuseums sind dank dem Amerika-Auswanderer Ludwig Vincent Holzmaister um / mit Kunst aus Indien, China und Japan bereichert worden. Ebenso ist dort ein Teil der Sammlung aus dem alten Ägypten wieder zu sehen, angeführt von der Mumie der Prinzessin Hereret. Diese Sammlung ist nach jener im Prager Náprstek-Museum die zweitgrößte ihrer Art in Tschechien.

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Autor: Till Janzer
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