Brauereiverband: Krise beschert Bierindustrie Verluste von 180 Millionen Euro
Die tschechische Bierindustrie hat wegen der Corona-bedingten Maßnahmen der Regierung von März bis Mai Verluste in Höhe von 4,7 Milliarden Kronen (180 Millionen Euro) hinnehmen müssen. Das geht aus einer Studie des Zentrums für ökonomische Marktanalyse (kurz: Ceta) hervor.
Die größten Nackenschläge mussten die über längere Zeit geschlossenen gastronomischen Einrichtungen einstecken: Ihr Bierverkauf ist in der angegebenen Zeitspanne um 55 Prozent beziehungsweise um 728.000 Hektoliter gesunken. Demgegenüber wurde mehr Flaschenbier im Einzelhandel verkauft. Dort haben sich die Umsätze um fast 794 Millionen Kronen (30,3 Millionen Euro) gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres erhöht. Darüber informierten die Exekutiv-Direktorin des Verbandes der Bierbrauereien und Mälzereien, Martina Ferencová, und die Vertreter von Ceta am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Prag.
Als Folge der Pandemie sind die Umsätze der Bierbrauereien um 1,1 Milliarden Kronen (42 Millionen Euro) geschrumpft. Die Zulieferer mussten von März bis Mai Verluste von 165 Millionen Kronen (6,3 Millionen Euro) hinnehmen. Auch bei den Vertriebsketten rechnet man mit hohen Verlusten. Die Kosten der Bierproduktion in den Brauereien werden mit rund 3,5 Milliarden Kronen (133 Millionen Euro) jährlich beziffert. Die Umsätze für den Bierverkauf in Kneipen und Restaurants sind um 4,2 Milliarden Kronen (160 Millionen Euro) gesunken.
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus durfte die Öffentlichkeit ab dem 14. März keine gastronomische Einrichtung mehr besuchen. Restaurants, Cafés und Bierstuben durften ab jenem Tag Essen und Getränke nur über ein Fenster oder einen Ausfahrdienst an ihre Kunden abgeben. Die Außenterrassen der Gastronomiewirtschaften durften erst wieder am 11. Mai öffnen, die Innenräume dann zwei Wochen später. Bis Ende Juni galt für alle Einrichtungen ein Öffnungsverbot für die Nachtzeit von 23 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages.