Brauerei Purkmistr kämpft mit neuen Biersorten gegen Pandemie an
Die Pilsener Brauerei Purkmistr hat ihr Sortiment während der Pandemie, in der Bier nur über Ausgabefenster oder E-Shops verkauft werden kann, grundlegend verändert.
Als Konsequenz verstärkt das Unternehmen den Verkauf, der mittlerweile schon an 30 Prozent der sonst üblichen Umsätze heranreicht. Die Minibrauerei, die es seit 14 Jahren gibt, hat daher nun auch ein sogenanntes Sauerbier, ein salziges Rauchbier, ein sehr trockenes IPA und ein grünes Bier in ihr Sortiment aufgenommen. Das grüne Bier sei extra für den St. Patrick´s Day am 17. März gebraut worden, sagte Oberbraumeisterin Eva Straková der Presseagentur ČTK. Als Grundstock der Firma wird weiterhin Lagerbier hergestellt, so dass die Brauerei derzeit insgesamt 13 Biersorten auf den Markt bringt.
Laut Jan Šurán, Präsident des tschechisch-mährischen Verbandes der Minibrauereien (ČMSMP), schaffe man sich mit dem Angebot von nicht traditionellen Bieren moderner Prägung eine Möglichkeit, mehr Kunden anzulocken, die dann auch mehr Bier kaufen. „Dies ist ein Weg, um Menschen überhaupt wieder in Kontakt zu den Brauereien zu bringen“, sagte er. Der Umsatz von Minibrauereien liegt derzeit zwischen null und 80 Prozent der vorherigen Jahre.
„Noch am besten dran sind die Brauereien in großen Wohnsiedlungen. Auch jene in den ländlichen Gegenden halten ihre Kunden weiter bei der Stange. Doch den Brauereien, die in den Zentren von Prag und anderen Städten hauptsächlich vom Tourismus leben, geht es sehr schlecht“, bemerkte Šuráň.
Der Hauptvertriebskanal der Minibrauerei Purkmistr ist ihr Ausgabefenster, das täglich von 10:30 bis 20:00 Uhr geöffnet ist. „Es ist jetzt aber notwendig, mehr Bier außerhalb Pilsens zu verkaufen, hauptsächlich in den Prager Pubs und in den E-Shops“, erläuterte Verkaufsleiter Filip Rajtmajer. Laut Oberbraumeisterin Straková soll das Spezialbier vor allem junge Menschen und Verbraucher außerhalb von Plzeň / Pilsen zum Kauf anregen. Die konservativen Konsumenten in der Region Pilsen würden dagegen auf die Lagerbiere ihrer Brauerei schwören, so Straková.