Weniger Leasingverträge und Kreditvergaben in Tschechien
Die Coronakrise hat die Finanzplanung von Firmen und Haushalten durchkreuzt. Dies hat sich auch im Umsatz von Leasing- und Kreditgesellschaften niedergeschlagen.
Wie der tschechische Verband für Finanzierung und Leasing (ČLFA) bekanntgab, sanken in der ersten Hälfte dieses Jahres die Einnahmen seiner Mitglieder um 20,4 Prozent im Jahresvergleich. Konkret wurden in dem Zeitraum durch Leasing, Kredite und Factoring insgesamt 71,3 Milliarden Kronen (2,75 Milliarden Euro) eingenommen.
Dabei gingen die Umsätze durch Firmenleasing und Unternehmenskredite um 23,8 Prozent zurück und damit stärker als bei den entsprechenden Produkten für Privathaushalte (minus 16,2 Prozent). Beim Factoring, also der Absatzfinanzierung durch den Verkauf von Forderungen aus Warenlieferungen an ein Kreditinstitut, gab es einen Rückgang um 15,8 Prozent.
Der ČLFA-Vorstandsvorsitzende Jiří Matula sieht hinter den Zahlen vor allem die Corona-Maßnahmen der tschechischen Regierung. Nun müsse der Investitionswille wieder gestärkt werden, forderte der Verbandschef. „In diesem Zusammenhang würden wir eine Unterstützung der Investitionsaktivitäten durch den Staat begrüßen, die aber bisher fehlt“, sagte Matula gegenüber der Presseagentur ČTK. Als Beispiel nannte er Kaufprämien für Autos und die Abschreibung oder übergangsweise Reduktion der Mehrwertsteuer bei der Anschaffung „progressiver Technologien“.