Tschechische Gymnasien erhalten Millionensumme für Online-Unterricht
Das Bildungsministerium stellt den Gymnasien hierzulande insgesamt 41 Millionen Kronen (1,5 Millionen Euro) zur Verfügung, um Computer und weitere Technik für den Fernunterricht anzuschaffen. Das teilte am Donnerstag die Ministeriumssprecherin Aneta Lednová der Presseagentur ČTK mit.
Die Summe wird auf 248 Schulen aufgeteilt. „Das Geld soll eine Weiterführung des Unterrichts auch während der Quarantänemaßnahmen ermöglichen“, erklärte der Bildungsminister Robert Plaga (parteilos). „Neue Laptops und Tablets, aber ebenso Software, Kameras und Mikrofone sollen es den Schulen erleichtern, vom Präsenz- auf den Fernunterricht umzustellen. Die Technik soll auch ausgeliehen werden an Schüler, die zuhause nicht entsprechend ausgestattet sind.“
Zuvor hatte der Minister bereits die Finanzierung von Computerkäufen für Grundschulen zugesagt. Im Oktober sollen sie von den Kreisämtern etwa 1,3 Milliarden Kronen (48 Millionen Euro) erhalten, die sie bis zum Jahresende ausgeben müssen. Das Geld wird auf die einzelnen Schulen nach der Anzahl ihrer Lehrer aufgeteilt. Pro Pädagogen stehen ihnen 20.000 Kronen (740 Euro) zu.
Kritik an dieser Zuteilung der Gelder hatte schon zu Monatsbeginn Klára Laurenčíková geäußert. Die Vorsitzende der tschechischen Gesellschaft für inklusive Bildung schlägt eine Aufteilung der Summe anhand der Anzahl benachteiligter Kinder in den Grundschulen vor. So solle die mangelnde Finanzierung ärmerer Regionen ausgeglichen werden, sagte Laurenčíková.
Plaga hatte Mitte September im Tschechischen Fernsehen gesagt, sein Amt habe keinen Überblick darüber, über wie viele Computer die Schulen derzeit verfügen. Diese Ausstattung liege seiner Ansicht nach in der Verantwortung der Kreise und Gemeinden. Der Staat stelle dafür EU-Gelder zur Verfügung, so der Minister weiter. Er wolle demnächst auch einen Anteil für den Technikbedarf von Mittelschulen und Kindergärten aushandeln.