Studie: Fernunterricht bedeutet in Zukunft hohe gesellschaftliche Kosten
Eine Woche Fernunterricht kann in Zukunft für den tschechischen Staat den Verlust von bis zu 33 Milliarden Kronen (1,3 Milliarden Euro) bedeuten. Dies geht aus einer Studie des Instituts für Demokratie und Wirtschaftsanalysen (Idea) beim Think-Tank CERGE-EI hervor.
Demnach hat Fernunterricht nicht dieselbe Effektivität wie Präsenzunterricht. Deswegen gehen die Wissenschaftler in ihrer Analyse von einem Verlust an Produktivität, Privat-Einkommen und in der Folge auch an Einnahmen der öffentlichen Hand aus.
Seit 1. März sind wegen der dritten Corona-Welle alle Schulen in Tschechien geschlossen. Bereits mehr als ein Jahr lang wurde nur in kurzen Phasen Präsenzunterricht durchgeführt. Die Studie berücksichtigt zwar unterschiedliche Faktoren, wie etwa den Anteil an Haushalten mit guter Internet-Verbindung oder dem Anteil an Lehrern mit den nötigen Fertigkeiten. Dennoch liegt die Effektivität des Fernunterrichts demnach nur bei rund 50 Prozent des Präsenzunterrichts. In Geld umgerechnet verliert ein Schüler deswegen pro Woche Unterricht zu Hause in seinem gesamten künftigen Berufsleben rund 35.000 Kronen (1350 Euro) an Bruttoeinkünften. Entsprechen sinken die Abgaben und damit die Einnahmen der öffentlichen Hand.
Laut Idea-Generaldirektor Daniel Münich dürften die heutigen Schüler noch jahrzehntelang den Bildungsverlust durch den Fernunterricht am eigenen Geldbeutel spüren. Zuvor hatte Münich bereits darauf hingewiesen, dass die Bereitstellung ausreichender Corona-Tests für Schüler, um deren Rückkehr in die Klassenzimmer zu ermöglichen, den tschechischen Staat auf lange Sicht weniger kosten würde als der anhaltende Fernunterricht.