Alter Jüdischer Friedhof in Kolín
Etwa 2600 Grabmäler sind bis heute erhalten geblieben, die die Entwicklung der Grabsteinkunst gut dokumentieren. Der Friedhof in Kolín gilt nach dem Alten Jüdischen Friedhof in Prag als das zweitwichtigste Denkmal seiner Art in Tschechien.
Die Anfänge des Friedhofs gehen bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. Er diente bis 1887, in dem Jahr wurde ein neuer Friedhof in Kolín-Zálabí angelegt. Den Friedhof betritt man durch ein neubarockes Tor. Auf einer Fläche von etwas mehr als 1,1 Hektar gibt es 2693 Gräber aus der Zeit vom 15. bis 19. Jahrhundert. Die ältesten erhaltenen Grabsteine, rechteckige Steinplatten ohne Dekor, stammen wahrscheinlich aus dem Jahr 1492. Weit auffälliger sind die Grabsteine, die im 17. Jahrhundert im Stil der Spätrenaissance und des Frühbarock aus Sandstein und rotem Marmor gefertigt wurden. Die jüngeren Grabsteine aus dem 18. und 19. Jahrhundert kehren wieder zu einem schlichteren Dekor zurück, sie sind oft mit einer Nische oder einem abgerundeten Schild versehen.
Zu den in Kolín bestatteten Persönlichkeiten gehören unter anderem Elias ben Samuel Maisel, ein Verwandter des Prager Primas Mordechai Maisel, sowie viele Rabbis. Die Ruhestätte des Rabbis Chajim ben Sinaj aus dem Jahre 1624, die sich in der Mitte des Friedhofs befindet, weist Ähnlichkeiten zum Grab seines Onkels Judah Löw in Prag auf.
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