Analysten: Abkommen zum Brexit ist gut für die tschechische Wirtschaft

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Kurz vor Weihnachten einigten sich die EU und Großbritannien auf die Form ihrer Beziehungen nach dem Brexit. Dies sei eine gute Nachricht auch für die tschechische Wirtschaft, sagen Experten.

Boris Johnson  (Foto: ČTK / AP Photo / Paul Grover)

Man habe eine Vereinbarung getroffen, gaben der britische Premier Boris Johnson und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Heiligabend bekannt. Dieses Abkommen müsse indes noch vom Europaparlament und vom britischen Parlament gebilligt werden, sagten beide Politiker unisono.

Ein harter Brexit, also ein vertragloser Ausstieg des Königreiches aus der Union, sollte damit aber vom Tisch sein. „Das Übereinkommen ist in jedem Fall eine gute Nachricht aus der Sicht der tschechischen Wirtschaft. Wenn es nicht zustande gekommen wäre, dann würden beispielsweise all jene Tschechen, die gerne in den Geschäften von Marks & Spencer einkaufen, im neuen Jahr etliche Prozente mehr bezahlen für dieselben Produkte“, sagte der Chefanalyst der Trinity Bank, Lukáš Kovanda, der Pressagentur ČTK.

Lukáš Kovanda  (Foto: Radko Kubičko,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Laut Kovanda hätten ohne die Vereinbarung vor allem die tschechischen Exporteure ab Neujahr große Probleme bekommen: „Großbritannien ist nach Frankreich der zweitgrößte Absatzmarkt von tschechischen Exportgütern unter den Staaten, die keine Nachbarländer sind. Insgesamt ist das Königreich der fünftstärkste Importeur von Waren aus Tschechien.“.

Der Chefökonom des Unternehmens Natland, Petr Bartoň, sagte gegenüber ČTK, dass das Abkommen für eine Industrienation wie Tschechien besonders wichtig sei. Die Bekanntgabe der Übereinkunft werde sich positiv insbesondere auf die Preise von Produkten auswirken. „Die Absprache über den Fischfang bedeutet, dass es in Europa auch künftig preiswerteren Fisch zu kaufen gibt als ohne die Vereinbarung. Die böhmischen Karpfen sind ein Ersatz für Meeresfische. Dank des Abkommens wird daher der Weihnachkarpfen auch in Zukunft hierzulande noch relativ billig zu bekommen sein“, sagte Bartoň.