Verbraucherpreise in Tschechien steigen am schnellsten seit 2008
Im August ist die Inflationsrate hierzulande im Jahresvergleich um 4,1 Prozent angestiegen. Das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als im Juli und der höchste Wert seit November 2008.
Grund für die Entwicklung waren höhere Preise für Waren und Dienstleistungen in fast allen Bereichen, vor allem aber auf dem Wohnungsmarkt. Dies geht aus den Daten hervor, die das tschechische Statistikamt am Freitag veröffentlicht hat. Die meisten Analysten hatten anstatt einer Steigerung eine Stagnation bei 3,4 Prozent erwartet.
„Die Preise für Waren sind im Vergleich zum August vergangenen Jahres um 3,6 Prozent angestiegen, und die Preise für Dienstleistungen um fast fünf Prozent“, sagte die Leiterin der Abteilung für Verbraucherstatistik, Pavla Šedivá.
Der Wohnungsmarkt war im August am stärksten von der Inflation betroffen: Die Mieten stiegen um 2,5 Prozent, und die Wasser- und Abwasserpreise lagen im Vergleich zum August 2020 jeweils um 5,5 Prozent höher. Dagegen sanken die Strompreise um 3,4 Prozent und die Erdgaspreise um 4,7 Prozent. Produkte und Dienstleistungen für den Haushalt wurden um fast sieben Prozent teurer. Im Verkehr stiegen die Kraftstoffpreise im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Fünftel.
Auch die Preise für Alkohol, Tabak und Lebensmittel gingen im Vergleich zum Vorjahr deutlich nach oben. Bei Bier stiegen sie um 6,3 Prozent und bei Tabakwaren um 9,9 Prozent. Bei Lebensmitteln zahlte man unter anderem für Öle, Fette, Eier oder Gemüse mehr als im Vorjahr, Obst war hingegen billiger als im August letzten Jahres. Auch die Preise für Bekleidung und Schuhe stiegen weiter an, und zwar um 5,2 Prozent.