Inflationsrate in Tschechien ist mit 12,7 Prozent am höchsten seit 1998
Das tschechische Statistikamt hat am Montag aktuelle Daten zur Preisentwicklung in Tschechien veröffentlicht.
Die Inflationsrate in Tschechien erhöhte sich im März auf 12,7 Prozent im Jahresvergleich. Dies ist der höchste Wert seit Mai 1998, damals lag sie bei 13 Prozent. Dies gab das tschechische Statistikamt am Montag bekannt. Im Februar hatte die Rate bereits bei 11,1 Prozent gelegen.
„Am stärksten beschleunigte der Preisanstieg bei Kraftstoffen. Diese waren im März um 50 Prozent teurer waren als vor einem Jahr. So wurde beispielsweise Natural 95 (Super bleifrei, Anm. d. Red.) an den Tankstellen für durchschnittlich 44,50 Kronen je Liter (1,82 Euro, Anm. d. Red.) und Diesel für 47 Kronen je Liter (1,92 Euro, Anm. d. Red.) verkauft“, sagte Pavla Šedivá, Leiterin der Abteilung für Verbraucherpreisstatistiken beim Statistikamt.
Zudem gab es bei den Wohnkosten einen kräftigen Sprung nach oben. Die Preise für Strom stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 24,7 Prozent an, für Erdgas um 37,7 Prozent und die Instandhaltungskosten und Reparaturen in Wohnungen um 16,4 Prozent. Für Wärme und Warmwasser mussten wiederum 13,9 Prozent mehr bezahlt werden.
Im Verkehr wurde ein Preisanstieg von fast 22 Prozent verzeichnetet. Bei den Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken stiegen die Preise für Mehl im Vergleich zum Vorjahr um 30,3 Prozent, für H-Milch um 20,1 Prozent, für Butter um 31,9 Prozent und für Kartoffeln um 21,4 Prozent, so die Statistiker. Bekleidung war fast 20 Prozent und Schuhe waren 15,4 Prozent teurer als im März vergangenen Jahres.
Analysten hatten eine ähnliche Entwicklung erwartet. Ihrer Ansicht dürfte die Inflationsrate bis etwa Mitte des Jahres weiter ansteigen, und zwar auf bis zu 15 Prozent. Aber auch in der zweiten Hälfte des Jahres sollen die Werte gemäß den Schätzungen im zweistelligen Bereich liegen.