Einkommen tschechischer Haushalte steigen 2020 dank Sozialleistungen
Die Haushalte in der Tschechischen Republik haben ihre Einkommen im ersten Jahr der Corona-Pandemie verbessern können. Dazu beigetragen haben vor allem staatliche Gelder. Das tschechische Statistikamt hat die Daten am Donnerstag veröffentlicht.
2020 lag das durchschnittliche Netto-Jahreseinkommen hierzulande bei 220.100 Kronen (rund 9000 Euro). Im Vergleich zu 2019 bedeutete dies eine Erhöhung um rund 10.300 Kronen (42 Euro), das entspricht 4,9 Prozent. Am stärksten stiegen dabei die Einkommen der über 65-Jährigen.
Laut Jiří Pekárek vom Statistikamt war der Anteil der Einkommen aus Arbeit und weiteren Tätigkeiten im vorletzten Jahr rückläufig. Die höheren Einnahmen sind daher vor allem auf die Erhöhung von Elterngeld, Pflegegeld in Folge der Schließung von Schulen und der 5000 Kronen hohen Corona-Beihilfe für Rentner zurückzuführen. „Die Sozialleistungen haben am stärksten zum Einkommenswachstum beigetragen, da sie im Vergleich zu 2019 um fast ein Viertel stiegen“, sagte Pekárek.
Die Zahl der Menschen, die von Einkommensarmut betroffen sind, sank um etwa 100.000 auf 900.000. Die Einkommensarmutsquote sank im Vergleich zum Vorjahr von 9,5 Prozent auf 8,6 Prozent. Einkommensarmut bedeutet, dass man nicht einmal 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens hat. Im vergangenen Jahr lag die Grenze für die Einkommensarmut von Einzelpersonen bei 14.055 Kronen (580 Euro) pro Monat. Im Vorjahr waren es noch 415 Kronen (17 Euro) weniger gewesen. Für zwei Erwachsene lag das Einkommen an der Armutsgrenze im vergangenen Jahr bei 21.082 Kronen (870 Euro) pro Monat.
Die Statistiker erheben die Daten zur finanziellen Lage der Haushalte immer im Frühjahr. Im vergangenen Jahr wurden 11.500 Haushalte befragt. Die Daten spiegeln allerdings die Situation des Vorjahres wider.