CRIF: Schulden der Tschechen 2021 um Rekordsumme gestiegen
Die Gesamtverschuldung der tschechischen Bevölkerung ist im vergangenen Jahr um die Rekordsumme von 365 Milliarden Kronen (14 Milliarden Euro) auf umgerechnet 120 Milliarden Euro gestiegen. Grund hierfür ist die große Nachfrage nach Wohnkrediten, wie das Finanzunternehmen Czech Credit Bureau (CRIF) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mitteilte.
Den Angaben des CRIF zufolge sei die Gesamtsumme an Krediten für Wohnraum im Vergleich zum Vorjahr um 358 Milliarden Kronen (14,5 Milliarden Euro) und damit um ein Fünftel gestiegen. Obwohl sich die Gesamtsumme der Schulden erhöht hat, sank zugleich das Volumen der nicht-zurückgezahlten Schulden. Auch die Gesamtanzahl der Schuldner geht den veröffentlichten Daten zufolge zurück. Verbraucherkredite wurden von 176.000 Menschen nicht bezahlt, Wohnkredite standen von 11.000 Schuldnern weiter aus. Dem CRIF zufolge hängt die bessere Zahlungsmoral mit den höheren Löhnen in Tschechien zusammen. Diese würden schneller steigen als die Raten.
Das bestätigte auch Jiří Rajl vom Nichtbankenregister: „Die Anzahl der Menschen, die Probleme mit dem Begleichen ihrer Schulden haben, sinkt seit sechs Jahren immer weiter. Das liegt an der relativ guten wirtschaftlichen Situation, aber auch an den steigenden Einnahmen der Bevölkerung und an der Nutzung von Immobilien als Investitionsquelle. Während die Leute 2015 noch mehr als ein Viertel ihres Durchschnittsgehaltes brauchten, um eine durchschnittliche Monatsrate zurückzuzahlen, war es im vergangenen Jahr nur ein Fünftel des Lohnes. Da die Menschen einen geringeren Teil ihres Einkommens für die Zahlung der Kreditraten ausgeben, können sie besser mit unerwarteten Problemen umgehen.“
Die Anzahl der Personen, die ihre Immobilienkredite nicht zurückzahlen, sank 2021 im Vorjahresvergleich um ein Viertel. Die Gesamtsumme der Ausstände ging um ein Fünftel auf 5,8 Milliarden Kronen (240 Millionen Euro) zurück.