Kunstwerke aus der Bildergalerie der Prager Burg ziehen um
Die Bildergalerie der Prager Burg, in der früher Werke aus den rudolfinischen Sammlungen zu sehen waren, ist seit drei Jahren geschlossen. Nun will die Burgverwaltung eine Auswahl in den Räumlichkeiten der Kaiserlichen Pferdeställe zeigen.
Von den insgesamt 124 Gemälden werden in der neuen Ausstellung 68 Bilder zu sehen sein. Denn mehr Werke würden in die neuen Räumlichkeiten nicht passen, erklärte Václav Beránek in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks. Er leitet die Kulturabteilung der Burgverwaltung.
„Die Bildergalerie musste vor drei Jahren geschlossen werden. Auf sie wartet eine Restaurierung. Wir wissen jedoch nicht, wann die Arbeiten beendet sein werden. Die Gemälde sind unter den entsprechenden Bedingungen im Depot der Prager Burg eingelagert. Das Depot ist jedoch so voll, dass es nicht möglich ist, die Kunstwerke jemandem zu zeigen. Darum bemühen wir uns, möglichst viele der wertvollen Bilder wenigstens vorübergehend zu präsentieren. Darum haben wir uns entschieden, die Schau in den Kaiserlichen Pferdeställen zu veranstalten, denn dort herrscht dasselbe Raumklima wie zuvor in der Bildergalerie.“
Die Ausstellungssäle sind jedoch nur etwa ein Drittel so groß wie die Bildergalerie. Beránek zufolge will man dort aber möglichst viele Gemälde zeigen. Die Kuratorin der Schau ist seinen Worten zufolge Eliška Fučíková. Die renommierte Kunsthistorikerin ist auf Werke der rudolfinischen Zeit spezialisiert, also auf das Ende des 16. und den Beginn des 17. Jahrhunderts. Václav Beránek:
„In den 1990er Jahren hat sie die Dauerausstellung in der Bildergalerie der Prager Burg zusammengestellt. Sie suchte damals die Kunstwerke aus, die sie nach der Zeit ihrer Entstehung und nach ihrer Herkunft in mehrere Bereiche gegliedert hat. Jetzt hat sie für uns eine kleinere Auswahl von Gemälden für die neuen Ausstellungsräumlichkeiten zusammengestellt.“
In den Kaiserlichen Pferdeställen werden die besten Werke aus der Sammlung gezeigt, die unter Rudolf II. entstanden ist. Dazu gehören Bilder von Rubens, Tizian und vom kaiserlichen Hofmaler Hans von Aachen. Vorläufig soll die Ausstellung drei Monate lang dauern.
„Wir werden jedoch erst sehen, wie sich die Lage weiterentwickelt. Ich kann nicht einschätzen, wie lang die Instandsetzung der Bildergalerie dauern wird. Und niemand weiß, wie schnell die Touristen nach den Corona-Jahren wieder auf die Prager Burg zurückkehren. Von den Erträgen aus den Eintrittsgeldern hängt aber ab, ob und wieviel Geld für die Restaurierung der Bildergalerie zur Verfügung stehen wird. Wir entscheiden daher erst später, ob die Schau im Oktober zu Ende geht oder verlängert wird.“
Die Ausstellung mit dem Titel „Meisterwerke der Bildergalerie der Prager Burg“ wird ab 22. Juli in den Kaiserlichen Pferdeställen gezeigt. Der Eintritt kostet 150 Kronen (ca. 6 Euro).