Im Briefkasten: QSL-Karten, Kurzwelle, Kronenscheine
Wir zitieren aus der Hörerpost und beantworten Ihre Fragen.
Herzlich willkommen zum Hörerforum. Auch während Ihrer Urlaubsaufenthalte und Sommerreisen denken Sie an Radio Prag International. Darüber freuen wir uns natürlich sehr und danken Ihnen allen, liebe Hörerinnen und Hörer, für die Grüße und Postkarten, die Sie uns aus allen möglichen Orten schicken. Paul Gager aus Wien hat uns wiederum einen dicken Umschlag voll von Berichten aus der österreichischen Presse mit Tschechien-Bezug zukommen lassen. Und er hat auch eine erfolgreiche EU-Ratspräsidentschaft gewünscht. Für beides möchten wir uns herzlich bedanken.
Bevor wir uns Ihren Zuschriften zuwenden, hier unsere Preisfrage für den August:
„Im Sommermonat August zieht es viele Menschen ans Wasser. Die größten Naturseen in Tschechien finden sich im Böhmerwald. Wie heißt der größte natürliche See dort?“
Schicken Sie uns den Namen an [email protected].
Die richtige Antwort aus dem Vormonat Juli lautet Julius Fučík. Dieser Komponist hat 1897 den „Einzug der Gladiatoren“ komponiert. Mit einem Sachpreis für die richtige Antwort wird diesmal unter andrem Bernd Lehmann aus Deutschland belohnt. Herzlichen Glückwunsch!
Und nun zu Ihren Briefen und E-Mails, liebe Hörerinnen und Hörer. Michael Lindner aus Gera bedankt sich für zwei QSL-Karten, die er in der letzten Zeit bekommen hat. Und er fügt hinzu:
„Damit besitze ich jetzt vier verschiedene Motive der neuen Serie 2022, die allesamt eine echte ‚Augenweide‘ sind. Mich erinnern diese Motive immer wieder an meine tollen Urlaube in der Tschechischen Republik. So macht natürlich das Sammeln von QSL-Karten besondere Freude, wenn man damit alte Erinnerungen wecken kann.“
Ulrich Wicke aus Felsberg reagiert auf unsere Sondersendung zum Staatsfeiertag am 5. Juli:
„Die heutige Sendung war sehr ansprechend, mal ohne deprimierende Tagesaktualität. Besonders interessant fand ich den Beitrag über das Denkmal für Wilhelm Müller in Franzensbad. Der Dichter ist hierzulande allenfalls in Zusammenhang mit den beiden Liederzyklen Franz Schuberts ein Begriff: ‚Die schöne Müllerin‘ und ‚Winterreise‘ zählen zu den Höhepunkten der Gattung. Insbesondere die Texte der ‚Winterreise‘ können aber meines Erachtens für sich bestehen. Schön, dass in Tschechien (wieder) an diesen Autor erinnert wird.“
Martina Pohl aus Überlingen hat einen unserer Beiträge aus der Sendereihe Spaziergang durch Prag um zusätzliche Informationen ergänzt:
„Aufmerksam habe ich das Interview über das Kloster St. Gabriel verfolgt. Unter anderem, weil dieses Gotteshaus im Stil der Beuroner Kunst gestaltet wurde. Die Erzabtei Beuron kenne ich gut, da ich diese hin und wieder besuche. Der Begründer der Beuroner Kunstschule, Peter Desiderius Lenz, war Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg. Er hielt sich auch in Rom und in Tirol auf. Seine bedeutendste Leistung war die Ausschmückung der Unterkirche von Monte Cassino. Gelegentlich werde ich auch wieder einmal an der St.-Maurus-Kapelle vorbeikommen. Hier bekommt man einen guten Eindruck von der Beuroner Kunst. Die Portalwand erzählt vom Tod des Patrons Maurus. Die Beuroner selbst schätzten die Kunst, die den Namen ihres Klosters trägt, nicht immer. So wurden noch im Jahr 1972 die beiden wichtigsten Lenzschen Gemäldezyklen von 1873 und 1900 beseitigt.“
Unser Beitrag über den Literaturwettbewerb für Jugendliche zum Thema Freundschaft hat Dieter Feltes aus Pyrbaum zu folgenden Überlegungen veranlasst:
„Sie berichten in einer Sendung über Freundschaft. Diese ist meiner Meinung gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig. Es wird alles schneller, und keiner nimmt auf den Anderen Rücksicht. Ich lebe schon, seit ich meine Gattin vor 50 Jahren geheiratet habe, im selben Ort. Meine Nachbarn sind meine Freunde, und wir feiern unter anderem Geburtstage miteinander. Außer dass Corona uns die letzten zwei Jahre einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aber die Freundschaft litt nicht. Ich hoffe, dass es bei Ihnen vielleicht in den ländlichen Gebieten auch Freundschaften bei den Leuten gibt.“
Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus macht sich Gedanken über das aktuelle Geschehen in Osteuropa:
„1800 Kilometer östlich von uns tobt der vom Kindermörder Putin angezettelte Angriffskrieg, und wir sind scheinbar machtlos, dieses Gemetzel zu beenden. Ich bin immer wieder betroffen und erschüttert, wenn ich die Bilder von zerstörten Wohnhäusern und Krankenhäusern sehe und die nachfolgende russische Propagandawelle höre. Das erinnert mich immer zutiefst an die DDR-Zeiten und das andauernde Hochjubeln von Dingen, die gar nicht existierten. Welchen Wert die Kurzwelle auch heute noch hat, zeigt sich gerade in diesen Tagen. Internet abgeschottet, ausländische Organisationen sind Agenten des Feindes und so weiter. Im russischen Fernsehen laufen Sendungen, die die Hetzsendung ‚Der schwarze Kanal‘ im DDR-Fernsehen in den Schatten stellen. Ich mag die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich dieser Krieg irgendwie beenden lässt und alle Länder souverän und in ihren Grenzen friedlich zusammen leben.“
Apropos Kurzwelle: Mehrere Hörer haben in der letzten Zeit berichtet, dass der Empfang unserer Sendungen über den Sender Kall-Krekel nicht möglich war. Bernd Seiser aus Ottenau schrieb in seinem Empfangsbericht:
„Lieber hätte ich meinen Empfangsbericht für die erwartete Kurzwellensendung angefertigt. Bedauerlicherweise war Radio Prag International am 3. August zur gewohnten Sendezeit 9:30 UTC auf 6005 KHz nicht zu empfangen, da dort diesmal Radio Slowakei International übertragen wurde. War dies ein einmaliger technischer Fehler, oder wurde die deutschsprachige Sendezeit von Radio Prag International beim Shortwaveservice kurzfristig ohne Hörerinformation dauerhaft geändert?“
Wir haben beim Shortwaveservice nachgefragt, warten aber noch auf die Antwort. Laut der August-Ausgabe der Zeitschrift „Radio-Kurier“ werden die Sendungen von Radio Prag International weiterhin um 9:30 UTC auf 6005 KHz ausgestrahlt (Stand zum 18. Juli).
Eine nette Zuschrift auf Deutsch haben wir vor kurzem aus Irland bekommen:
„Mein Name ist Eugen Duffy, ich bin Ire und Deutschlehrer in meinem Heimatland. Wenn ich kann, höre ich die deutschen Sendungen von Radio Prag International und bin sehr beeindruckt von solchen Sendungen. Die Tatsache, dass Ihr so viele Fakten und Einzelheiten darstellen könnt, ist vortrefflich. Darf ich daher annehmen, dass Deutsch immer noch eine wichtige und gebräuchliche Sprache in der Tschechischen Republik ist? Ich bin nun 51 Jahre alt, habe aber auch schon in den 1980er Jahren Radio Prag gehört. Damals war Prag die Hauptstadt der ČSSR. Natürlich war es ein anderes Zeitalter, aber im Grunde wurde in den Sendungen viel über Geschichte und die Schönheiten der Städte berichtet. Ich war noch nie in Tschechien, plane aber, das Land in Zukunft zu besuchen.“
Herr Duffy, danke für Ihre E-Mail. Sie stellen darin eine Frage nach der Stellung der deutschen Sprache im heutigen Tschechien. Man kann eigentlich nicht mehr sagen, dass Deutsch eine gebräuchliche Sprache hierzulande ist, obwohl viele Touristen und Besucher aus den deutschsprachigen Nachbarländern hierher kommen. Unter den Tschechen ist Deutsch die zweite Fremdsprache. Englisch liegt mittlerweile auf dem ersten Platz.
Mit einer Frage hat sich Reinhard Kießling aus Sachsen an uns gewandt:
„Sind Kronenscheine mit den schmalen Silberstreifen noch gültiges Zahlungsmittel, und wo kann man diese tauschen?“
Nein, seit Juli sind die Kronenscheine mit den schmalen Silberstreifen nicht mehr gültig. Eine Ausnahme bilden Banknoten im Wert von 5000 Kronen. Sie bleiben in beiden Varianten, also sowohl mit dem breiten als auch mit dem schmalen Silberstreifen, weiterhin im Umlauf. Die nicht mehr gültigen Kronenscheine im Wert von 100, 200, 500, 1000 und 2000 Kronen können bis Mitte 2024 in jeder beliebigen Bank in Tschechien umgetauscht werden. Danach ist dies nur noch bei der Tschechischen Nationalbank möglich.
Und das war’s für heute. Schreiben Sie uns an Radio Prag International, deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an [email protected].