Die größten Ängste der Tschechen: Inflation, Zusammenbruch der Demokratie, Krieg
„Tschechien 2022: Unbezahlbares Leben“ ist ein gemeinsames Projekt des Tschechischen Rundfunks und der Meinungsforschungsinstituts PAQ Research. Nun wurden die Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, an der im September 1600 Menschen teilnahmen
Rund 70 Prozent der tschechischen Bürger halten demnach derzeit die Teuerungen derzeit für die stärkste Bedrohung. Wie die Ergebnisse der Umfrage zeigen, stellt die Inflation sowohl für Menschen mit geringem Einkommen als auch für wohlhabendere Menschen ein großes Problem dar.
Als zweitgrößte Bedrohung haben die Befragten einen möglichen Zusammenbruch der Demokratie sowie Extremismus, Desinformationen und Autoritarismus genannt. 40 Prozent äußerten darüber ihre Bedenken.
Etwa der gleiche Anteil der Befragten nannte Krieg und den Einsatz von Massenvernichtungswaffen als Bedrohung. Der Soziologe Daniel Prokop von PAQ Research kommentiert die Aussagen: „Im März, als Russland gerade in die Ukraine einmarschiert war, waren solcherart Bedenken sehr groß. Für die meisten Menschen war dies eine der Hauptsorgen. Danach ging dies stark zurück, aber im zurückliegenden Monat kam es zu einem erneuten Anstieg der Sicherheitsbedenken. Sie betreffen sowohl Massenvernichtungswaffen als auch Unfälle zum Beispiel in Kernkraftwerken, die in diesem Konflikt auftreten können.“
Die Auswirkungen des Klimawandels bleiben im Vergleich zu den anderen genannten Bedrohungen eher im Hintergrund. Im September zählten nur 18 Prozent der Befragten sie zu den drei stärksten Gefahren.
Obwohl die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen seit September wieder angestiegen ist, geht die Angst vor einer Epidemie und auch vor Zivilisationskrankheiten laut den jüngsten Forschungsergebnissen eher zurück. Weniger als ein Drittel der 1600 Befragten nannte sie im September als eine der drei größten Sorgen.