Wegfall des Russland-Geschäfts: Bierausstoß der Brauerei Budvar sinkt
Die Brauerei Budějovický Budvar / Budweiser Budvar vermeldet für 2022 einen Bierausstoß von insgesamt 1,79 Millionen Hektolitern.
Im Vergleich zum Vorjahr 2021 ist dies ein Rückgang von 1,5 Prozent. Brauereidirektor Petr Dvořák begründet dies vor allem mit dem Wegfall des Russland-Geschäftes, das nach Putins Überfall auf die Ukraine eingestellt wurde. Dvořák gab der Presseagentur ČTK dazu ein Interview.
„Niemand kann zufrieden sein. Aber ich verstehe die Gründe, die zu einem Minus von anderthalb Prozent geführt haben. Den Löwenanteil daran macht der Ausfall in Russland aus“, erläutert Dvořák. Vor der Einstellung der Bierlieferungen aus České Budějovice / Budweis war Russland neben Deutschland, Polen, der Slowakei und Großbritannien einer der fünf wichtigsten Exportmärkte für die tschechische Staatsbrauerei. Der Umsatz in Russland betrug in den vergangenen Jahren jeweils rund 250 Millionen Kronen (10,5 Millionen Euro).
Einen positiven Einfluss auf die Bilanz des vergangenen Jahres hatte laut Dvořák die Markteinführung des alkoholfreien Bieres BirGo. Dem gegenüber stünden aber deutliche Kostensteigerungen: „Ich kann schon im Voraus vermelden, dass wir ein größeres Problem beim Gewinn haben werden. Auf der Kostenseite haben wir einen Anstieg der Energieausgaben um 100 Millionen Kronen (4,2 Millionen Euro, Anm. d. Red.) registriert. Letztes Jahr sind auch Verpackungsmaterialien teurer geworden, und in diesem Jahr kommen höhere Preise für Malz dazu, die um mehrere Dutzend Prozent zulegen werden. Sicherlich werden wir keine Verluste haben, sondern Gewinn machen. Aber er wird wesentlich geringer ausfallen“, so Petr Dvořák.
Für dieses Jahr plant das Staatsunternehmen mit Gesamtumsätzen von über drei Milliarden Kronen (126 Millionen Euro). Der letztjährige Jahresbericht weist für 2021 Rekordeinnahmen von 3,11 Milliarden Kronen (130,5 Millionen Euro) aus – darin sind der Verkauf von Bier und weiteren Produkten sowie andere Dienstleistungen einberechnet. Auch die Bierproduktion erreichte 2021 mit 1,8 Millionen Hektolitern einen Rekordwert.